MÜNCHEN. Die Jungsozialisten (Jusos) in der SPD haben Parteichef Sigmar Gabriel wegen dessen kritischer Äußerungen zur griechischen Euro-Politik scharf kritisiert. „Es reicht ganz Europa der deutsche Chauvinismus und die süffisante Überheblichkeit, mit der Du und andere Vertreter der deutschen Regierung gegenüber Griechenland und anderen krisengebeutelten Staaten auftreten“, empörte sich der bayerische Landesverband des SPD-Nachwuchses.
Gabriel habe sich von der Bild-Zeitung vor „den Karren der Griechenlandhetze aus dem Haus Springer spannen“ lassen. Der SPD-Chef habe „unreflektiert Stammtischparolen“ wiedergegeben. Gabriel hatte sich in einem gastbeitrag empört: „Wir werden nicht die überzogenen Wahlversprechen einer zum Teil kommunistischen Regierung durch die deutschen Arbeitnehmer und ihre Familien bezahlen lassen.“
„Lieber Sigmar, die Sozialdemokratie ist eine internationalistische Bewegung, die Solidarität mit Menschen großschreibt. Das heißt für uns, dem Populismus, der Panikmache und dem nationalen Chauvinismus den Kampf anzusagen“, schrieben die Jusos nun in einem offenen Brief. Aufgabe der SPD sei es, „rechtspopulistische Kurzschlüsse“ zu enttarnen. „Es wäre schön, wenn auch Du Dich diesen Werten verpflichtet fühltest und in Zukunft auf derart plumpe Debattenbeiträge verzichten könntest.“ (ho)