HAMBURG. Die Nordkirche und der Deutsche Gewerkschaftsbund wollen sich künftig gemeinsam stärker gegen „Rechtspopulismus“ und „neoliberales Denken“ einsetzen. „Eine Gesellschaft ohne Solidarität verliert ihren Zusammenhalt. Ängste dürfen nicht auf dem Rücken der Schwachen ausgetragen werden“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung.
Unterzeichnet wurde das Papier vom Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, Gerhard Ulrich, und vom Chef des DGB-Bezirks Nord, Uwe Polkaehn. „Gewerkschaften und Kirchen eint das Streben nach Gerechtigkeit“, begründeten die beiden die gemeinsame Initiative. Hauptziel sei es, „die Spaltung der Welt und unserer Gesellschaft in Arm und Reich zu überwinden“.
Gegen NPD und AfD
„Wahlmüdigkeit, Politikverdrossenheit und rechtspopulistische Wahlerfolge“ seien das Ergebnis der „sozialen Spaltung der Gesellschaft“, heißt es in dem gemeinsamen Papier. Konkret werden dabei AfD und NPD als Gegner des neuen Bündnisses genannt. Während die NPD ein „Klima des Hasses“ geschaffen habe, verfolge die AfD eine „Zuwanderungspolitik ausschließlich nach Nützlichkeitskriterien“, empörten sich Bischof und Gewerkschaftsboß.
„Der rechtsextremen und rechtspopulistischen Propaganda stellen wir die Gemeinsamkeit und Entschlossenheit der Demokratinnen und Demokraten, der Kirchen und Gewerkschaften entgegen.“ Die „Bewußtseinsarbeit“ gegen „Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Antiziganismus und andere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ müsse verstärkt werden, forderten die beiden Organisationen. Die Medien dürften zudem „Ressentiments nicht noch verstärken“. (ho)