LEIPZIG. Weil sie einen Kriminalroman über einen „Ehrenmord“ geschrieben hat, soll die Autorin Astrid Korten in Leipzig von zwei Moslems beschimpft und verprügelt worden sein. Einer der beiden Täter habe sie dabei als „Feind Allahs“ bezeichnet. „Er sagte: Jeder Mann hätte das Recht, mich mit Füßen zu treten, wenn ich behaupten würde, daß islamische Männer ihre Töchter töten würden“, sagte sie der Welt.
Der Vorfall habe sich demnach bereits am 11. März in Leipzig ereignet. Auf eine Anzeige bei der Polizei habe sie jedoch verzichtet. „Ich habe niemandem davon erzählt, weil ich zum einen wie gelähmt war, ich keinen Wirbel wollte und Angst hatte.“ Nun habe sie ihre Meinung jedoch geändert: „Als Autorin kann und darf ich das nicht zulassen. Ich verachte jene Feigheit, mit der ich konfrontiert wurde, und verurteile sie zutiefst. Aber sie wird mich nicht mundtot machen.“
Zugleich hoffe sie jedoch, „daß der Übergriff nicht zu einer pauschalen Kriminalisierung der muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger führen wird. Das ist mir ein großes Anliegen.“ Laut einem Sprecher der Leipziger Polizei ging bis Donnerstag mittag keine Anzeige wegen des Überfalls bei den Behörden ein. (ho)