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Jahrestag der Bombardierung: Pforzheimer OB mahnt zu mehr Verständis für Flüchtlinge

Jahrestag der Bombardierung: Pforzheimer OB mahnt zu mehr Verständis für Flüchtlinge

Jahrestag der Bombardierung: Pforzheimer OB mahnt zu mehr Verständis für Flüchtlinge

Pforzheim
Pforzheim
Pforzheimer gedenken der Bombenopfer Foto: picture alliance/dpa
Jahrestag der Bombardierung
 

Pforzheimer OB mahnt zu mehr Verständis für Flüchtlinge

Pforzheims Oberbürgermeister Gert Haager (SPD) hat angesichts des 70. Jahrestages der Zerstörung der Stadt durch britische Bomber zu mehr Offenheit gegenüber Flüchtlingen aufgerufen. „Wir dürfen uns nicht darauf beschränken, nur unser eigenes erlittenes Leid zu sehen.“
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PFORZHEIM. Pforzheims Oberbürgermeister Gert Haager (SPD) hat angesichts des 70. Jahrestages der Zerstörung der Stadt durch britische Bomber zu mehr Offenheit gegenüber Flüchtlingen aufgerufen.

„Wir dürfen uns nicht darauf beschränken, nur unser eigenes erlittenes Leid zu sehen, so schlimm dies auch ist. Wir müssen vielmehr daran arbeiten, daß die Menschheit insgesamt friedlicher miteinander umgeht und den jeweils anderen auch achtet“, sagte der SPD-Politiker bei einer Gedenkveranstaltung der Stadt am Montagabend.

Ein jeder könne etwas für den Frieden tun. Zum Beispiel, „indem wir offen auf die zugehen, die wie gerade in diesen Tagen bei uns Schutz suchen“, schlug Haager vor. „Menschen, die den regionalen Kriegen und den damit verbundenen Grausamkeiten und Schrecknissen nur knapp entronnen sind. Menschen, die auch solche furchtbaren Bilder vor Augen haben, wie wir hier im Angedenken an unsere zerstörte Stadt und an die vielen Opfer, die dieser vernichtende Angriff am 23. Februar 1945 gefordert hat.“

„Krieg fiel auf unsere Stadt zurück“

Der Oberbürgermeister betonte, keine Seite sei im Zweiten Weltkrieg gänzlich frei von Schuld gewesen, aber die Deutschen müßten sich immer wieder bewußt machen, wer der Aggressor gewesen und von wem der Krieg ausgegangen sei. „Dieser in einer bis dahin nicht gekannten Brutalität geführte Krieg fiel letztendlich auf unsere Stadt zurück“, gab Haager zu bedenken.

Scharfe Kritik äußerte er an einer Fackelmahnwache des von der Polizei als rechtsextrem eingestuften Vereins „Freundeskreis – Ein Herz für Deutschland“. Dessen Veranstaltung sei „unerträglich“, beklagte Haager.

„Eine Mahnwache, so nennen sie es, mit lodernden Fackeln. Fackeln, mit denen wohl fast jeder politisch denkende Mensch sofort und ohne Umschweife den Fackelaufzug der Nazis am 30. Januar 1933 – dem Tag der Machtergreifung durch Adolf Hitler und seinen Gefolgsleuten – in Verbindung bringt. Ich empfinde es als eine Hinterhältigkeit, so an diesem Tag der grausamen Verletzung unserer Stadt vorgeblich der Opfer gedenken zu wollen.“

Ausschreitungen von Linksextremisten

Linksextreme Gegendemonstranten in Pforzheim Foto: picture alliance/dpa
Linksextreme Gegendemonstranten in Pforzheim Foto: picture alliance/dpa

Bei gewaltsamen Protesten von Linksextremisten gegen die Fackelmahnwache wurden laut Polizei neun Beamte leicht verletzt. Die Einsatzkräfte mußten Schlagstöcke und Pfefferspray einsetzen.

Pforzheim war bei einem britischen Luftangriff am 23. Februar 1945 innerhalb von nur zwanzig Minuten nahezu vollständig zerstört worden. Durch die Bomben und den anschließenden Feuersturm starben mehr als 17.500 Menschen. Die historische Altstadt mit ihren zahlreichen Fachwerkhäusern wurde fast gänzlich vernichtet. (krk)

Pforzheimer gedenken der Bombenopfer Foto: picture alliance/dpa
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