LONDON/BERLIN. Der britische Geheimdienst GCHQ hat Deutschland mit dem Ende der Zusammenarbeit gedroht. Hintergrund ist der Untersuchungsausschuß des Bundestages zu den Überwachungsmethoden des amerikanischen Geheimdienstes NSA, berichtet der Focus. Die Briten befürchten offenbar, daß geheime Abhörmethoden öffentlich werden könnten.
Der Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Gerhard Schindler, informierte die Obleute demnach bereits über die angespannten Beziehungen zu London. „Ohne die Infos der Briten aus der Funkaufklärung wären wir blind“, sagte ein ranghoher Verfassungsschützer dem Münchner Magazin.
Kritik an der Drohung des GCHQ kam von der Piratenpartei. „Der massive Druck, den Geheimdienste und die britische Regierung hier aufbauen, ist für uns ein klares Zeichen, daß hier jemand mächtig Bammel davor hat, daß seine paranoide Massenüberwachung der europäischen Bevölkerung aufgedeckt wird“, sagte der Politische Geschäftsführer, Kristos Thingilouthis. (ho)