LONDON. Britische Krankenhäuser haben die Überreste abgetriebener Föten zum Heizen verwendet. Nach Recherchen des britischen Kanals 4, über die der Telegraph vorab berichtete, wurden allein in den letzten zwei Jahren mehrere tausend abgetriebener Babys in sogenannten „Müll zu Energie“-Kraftwerken verbrannt. Sogar Fehlgeburten wurden für die Energiegewinnung herangezogen.
Insgesamt soll es sich um mindestens 15.500 tote Babys handeln. Die Minikraftwerke befinden sich auf dem Gelände der Krankenhäuser und sollen eine unabhängigere Energiegewinnung sicherstellen. Die nationale Krankenversicherung NHS hat dem Bericht zufolge den Mißbrauch eingeräumt. Den Eltern wurde gesagt, die Überreste würden ins Krematorium gebracht.
Eltern wurden nicht informiert
Zudem wird den Krankenhäusern laut Telegraph mangelnde Einfühlsamkeit gegenüber den Eltern vorgeworfen, die ihr Baby in frühen Stadien der Schwangerschaft verloren hätten. Diese seien auch nicht gefragt worden, was mit den sterblichen Überresten geschehen soll. Der britische Gesundheitsminister Dan Poulter nannte die Praxis „völlig inakzeptabel“ und ordnete ein sofortiges Verbot an. (tb)