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Nach Karnevalsscherz in Moschee: Morddrohungen gegen Jecken

Nach Karnevalsscherz in Moschee: Morddrohungen gegen Jecken

Nach Karnevalsscherz in Moschee: Morddrohungen gegen Jecken

Orientteppiche
Orientteppiche
Orientteppiche: Auch die Abdeckung des Gebetsteppich schützt nicht vor Morddrohungen Foto: pixelio.de / Rolf Handke
Nach Karnevalsscherz in Moschee
 

Morddrohungen gegen Jecken

Ein harmloser Karnevalsscherz in einer Moschee hat zu Morddrohungen gegen drei Jecken geführt. Das Trio aus Alt-Hürth hatte sich mit einer Frau vor der Gebetsnische einer Moschee fotografieren lassen. Trotz Abdeckung des Gebetsteppichs hagelt es nun Drohungen. Die Moscheegemeinde will von der Absprache nichts mehr wissen.
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KÖLN. Ein harmloser Karnevalsscherz in einer Moschee hat zu Morddrohungen gegen drei Jecken geführt. Das Trio aus Alt-Hürth hatte sich mit einer Frau vor der Gebetsnische einer Moschee fotografieren lassen. Das Foto war als Autogrammkarte für andere Jecken gedacht. Doch nach einem Bericht im Kölner Express kam es deutschlandweit zu wütenden Protestanrufen und Drohbriefen.

„Die Moschee gehört zu Alt-Hürth wie der Brunnen, der Löhrerhof oder die Kirche. Wir wollen alle integrieren“ begründete damals „Prinz Patrick I“ alias Patrick Ophoven gegenüber dem Lokalblatt Aktion, die daraufhin den Bericht „Allah(f)! Ein Dreigestirn grüßt aus der Moschee“ mit Foto veröffentlichte. Darauf ist zu sehen, wie Ophoven gemeinsam mit den anderen Jecken eine als „Prinzessin Füsün“ vorgestellte Frau in der Schwebe halten.

„Wir wollten ein Dreigestirn für alle sein und ein Zeichen setzen. Und weil wir in Hürth eine große türkische Gemeinde haben, dachten wir: Unsere Moschee wäre Integrationsaspekt und tolles Fotomotiv zugleich“, sagte Ophoven später gegenüber der Welt. Bürgermeister Walther Boecker (SPD) organisierte den Termin, die Moscheegemeinde war einverstanden.

Moscheegemeinde will nichts gewußt haben

„Um keine religiösen Gefühle zu verletzen, wurde vor den Aufnahmen mit Ex-Prinzessin Füsün aus Bornheim-Roisdorf ein weiterer Teppich auf den Gebets-Teppich gelegt“, hieß es im Express-Bericht. Doch statt Zuspruch gab es Morddrohungen gegen die Jecken. Moschee-Vorstand Seref Turna berichtet der Welt von wütenden Anrufen aus ganz Deutschland. Sogar in der Türkei könnte der Vorfall für Empörung sorgen, befürchtet nun die Moschegemeinde. Und sieht sich vom Dreigestirn hintergangen.

Die Jecken sollen das Foto angeblich ohne Erlaubnis der Gemeinde aufgenommen haben. „Das war eine Falle. Es gab eine begrenzte Fotoerlaubnis unseres Dolmetschers“, sagte Gemeindesprecher Rehan Gündogmus. „Doch nach dem ersten Besuch kamen die Karnevalisten erneut.“ Dabei sei das nun veröffentlichte Foto mit „Prinzessin Füsün“ –einer Dolmetscherin – entstanden, welches jetzt für Empörung sorge, so die Moslems.

Die Jecken wie der Bürgermeister beharren aber auf ihrer Version. Demnach sei alles abgesprochen gewesen und ein „Mißverständnis“. Der Chef des Zentralrates der Muslime, Aiman Mazyek, nannte gegenüber dem Express das Foto vor einer Gebetsnische „ungünstig“. Der türkischstämmige Journalist Ayhan Demirici beklagte in einem Kommentar in der Zeitung die Verletzung religiöser Gefühle. „Kein Dreigestirn käme auf die Idee, gleiches an einem Kirchenaltar zu machen.“ (FA)

Orientteppiche: Auch die Abdeckung des Gebetsteppich schützt nicht vor Morddrohungen Foto: pixelio.de / Rolf Handke
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