HAMBURG. Die Universität Siegen arbeitet mit der Linkspartei-nahen Rosa-Luxemburg-Stiftung zusammen. Nach einem Bericht des Spiegels richtet die Stiftung zum 1. Oktober an der Universität ein Promotionskolleg mit dem Titel „Demokratie und Kapitalismus“ ein unter Leitung des Siegener Germanisten und Kulturwissenschaftlers Georg Bollenbeck.
Zur Koordinierung des Kollegs, das sich mit internationalen Debatten und Theorien zur „Charakterisierung des Gegenwartskapitalismus“ beschäftigt, suchte die Universität laut Spiegel einen Wissenschaftlichen Mitarbeiter, der sich „den Zielen der Stiftung verbunden“ fühlt.
Als solche benennt diese unter anderem die kritische Analyse des gegenwärtigen Kapitalismus und die programmatische Diskussion über einen zeitgemäßen demokratischen Sozialismus. Außerdem wolle man in Deutschland und international „linkssozialistischen Kräften, sozialen Bewegungen und Organisationen, linken Intellektuellen und Nichtregierungsorganisationen“ ein Forum für den Dialog bieten.
Antifaschistisches Engagement erwünscht
Durch das Kolleg selbst sollen nach Angaben der Stiftung Arbeiten gefördert werden, die „nach den Entwicklungsmöglichkeiten der Demokratie unter den Bedingungen eines sich wandelnden Kapitalismus fragen“. Dazu stellt die Stiftung acht Promotionsstipendien zur Verfügung. Eine Promotionszulassung an der Universität Siegen beziehungsweise an deren Partner-Hochschulen in Bielefeld und Jena erfolge „im Zusammenhang mit der Aufnahme ins Kolleg“, so die Stiftung in den Informationen zur Bewerbung.
„AntragsstellerInnen“ müßten zwar nicht parteipolitisch aktiv sein, Nachweise zum gesellschaftspolitischen Engagement seien aber „unabdingbar“. Darunter fällt beispielsweise die Tätigkeit in „antifaschistischen/antirassistischen Initiativen, gewerkschaftlichen Zusammenhängen, in der akademischen Selbstverwaltung“ oder der Umweltbewegung. Zudem erwarte man von den Stipendiaten, sich an der „ideellen Förderung des Studienwerks“ zu beteiligen.