FRANKFURT/MAIN. Die Sea-Watch-Kapitänin Carole Rackete hat vor dem Zusammenbruch der Zivilisation gewarnt. Sollte sich die Klimapolitik nicht ändern, stünden Hungersnöte und Konflikte bevor, die zum Zusammenbruch der menschlichen Zivilisation führten, schrieb sie in einem Beitrag für die Frankfurter Rundschau.
Es gebe kaum noch eine Chance, die Erderwärmung auf zwei Grad zu beschränken, selbst dann nicht, wenn sich alle Staaten an den Klimavertrag von Paris halten würden. Dieser Temperaturanstieg könnte wiederum für ein Auftauen der Permafrostböden und den Wandel des Amazonasgebiets in eine Trockensavanne führen. „Wir stecken schon mittendrin in der Klimakrise.“
Klimastreik kann nur Anfang sein
Rackete, die für die Flüchtlingsorganisation „Sea-Watch“ Migranten nach Italien brachte, bezweifelt, daß die Politik die richtigen Entscheidungen treffe. Politiker seien von Lobbyisten beeinflußt. Sie forderte von den Industrieländern, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Der großangelegte Klimastreik am 20. September könne nur der Anfang sein. „Wir alle müssen uns ihnen anschließen, sonst bleibt ihr Protest ohne Wirkung.“
Die Kapitänin war Ende Juni verhaftet worden, nachdem sie entgegen des Verbots der italienischen Behörden illegale Einwanderer mit dem Schiff der Flüchtlingsorganisation Sea-Watch nach Lampedusa gebracht hatte. Dabei touchierte sie ein Boot der italienischen Finanzpolizei. (ag)