DÜSSELDORF. Knapp 15.000 Jäger haben am Mittwoch in Düsseldorf unter dem Motto „Für Land und Leute! Schluß mit den Verboten!“ gegen ein geplantes Gesetz der rot-grünen Landesregierung demonstriert. Dieses sieht eine starke Einschränkung der Jagdmöglichkeiten in Nordrhein-Westfalen sowie die Wiedereinführung einer Steuer für Jäger vor.
Der Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen bezeichnet das Vorhaben von SPD und Grünen als „verfassungswidrig“. Auf Schildern der Teilnehmer wurde der Vorstoß als „Ermächtigungsgesetz für Ökoradikale“ bezeichnet. Konkret kritisiert der Verband unter anderem:
– Der geplante Eingriff in den Katalog der jagdbaren Arten ist ein maßloser und verfassungswidriger Angriff auf die Eigentums- und Handlungsfreiheit. Er mißachtet die Hegeleistungen der Jäger für mehr Artenvielfalt und gibt dem Wild weniger statt mehr Schutz.
– Das generelle Tötungsverbot für wildernde Katzen, ohne daß gleichzeitig mildere Alternativen eingeführt werden, verhindert Wildtier- und Artenschutz.
– Die geplanten Eingriffe bei der Jagd in Schutzgebieten gefährden 20 Prozent der heutigen Jagdfläche in Nordrhein-Westfalen.
– Das geplante Fütterungsverbot von Schwarzwild auch in Notzeiten läßt diese Wildart in der Not verhungern und ist damit absolut tierschutzwidrig.
– Die Einschnitte bei der Jagdhundeausbildung bedeuten nicht mehr, sondern weniger Tierschutz.
– Die angestrebte Wiedereinführung der Jagdsteuer ist kategorisch abzulehnen. Sie wird selbst von den empfangsberechtigten Kommunen als nicht geboten angesehen. Jäger erbringen in ganz NRW flächendeckend Leistungen für den Tier- und Artenschutz, die mit Sicherheit beispielhaft sind.
Die SPD reagierte auf den Protest und versprach den Jägern, es werde einen „vernünftigen Kompromiß“ geben, berichtet die Rheinische Post. (ho)