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Zweiter Weltkrieg: Ardennenoffensive 1944: Die Tanks sind leer

Zweiter Weltkrieg: Ardennenoffensive 1944: Die Tanks sind leer

Zweiter Weltkrieg: Ardennenoffensive 1944: Die Tanks sind leer

Ardennenoffensive
Ardennenoffensive
Der Kommandeur der Kampfgruppe Peiper, Joachim Peiper (l.), während der Ardennenoffensive Foto: picture-alliance / United Archives/TopFoto
Zweiter Weltkrieg
 

Ardennenoffensive 1944: Die Tanks sind leer

Die deutsche Ardennenoffensive hatte die US-Amerikaner und Briten schwer getroffen. Ohne ihre Luftwaffe, die wegen schlechten Wetters am Boden bleiben mußte, gerieten sie unter Druck. Doch den Landsern bereitete neben neu eintreffenden alliierten Truppen auch die eigene Versorgungslage zunehmend Schwierigkeiten.
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Cato, Palmer, Exklusiv

Die deutsche Ardennenoffensive hatte ihre Wirkung auf die Westalliierten seit ihrem Beginn nicht verfehlt. Die US-amerikanischen Truppen mußten sich nach dem unerwarteten Angriff erst neuorganisieren. Aber als der britische General Bernard Montgomery auch einen Teil ihrer Streitkräfte übernahm, gelang es ihnen, Ordnung in ihre Verbände zu bringen.

Zudem spielte den Amerikanern und Briten in die Hände, daß die Einheiten von Wehrmacht und Waffen-SS unter Treibstoffmangel litten. Die deutsche Taktik sah deshalb vor, alliierte Spritvorräte zu erbeuten. Daher war es ein Rückschlag, daß die in den ersten Kampftagen die Einnahme von Bastogne mißlang. Die Stadt mit den dort gelagerten gut elf Millionen Litern Treibstoff verteidigten amerikanische GIs verbissen.

Die Kampfgruppe Peiper, das 1. Panzerregiment der SS-Division „Leibstandarte SS Adolf Hitler“, unter ihrem Befehlshaber Joachim Peiper durchbrach die feindlichen Linien und stand kurz davor, ein riesiges Treibstofflager mit 42 Millionen Litern einzunehmen. Doch die Einheit war so weit vorgeprescht, daß sie selbst eingekesselt wurde. Die Treibstoffversorgung für die deutschen Panzer konnte nicht gesichert werden.

Kriegsverbrechen konnte nie ganz aufgeklärt werden

Angehörige der Kampfgruppe waren auch für das sogenannte Massaker von Malmedy verantwortlich. Am 17. Dezember nahm ein Voraustrupp über 100 amerikanische Soldaten gefangen. Nachrückende SS-Männer erschossen 82 GIs, 54 Mann überlebten von den Deutschen unbemerkt. Warum es zu dem Kriegsverbrechen kam, konnte nie endgültig geklärt werden. Unterschiedliche Aussagen berichten davon, daß die US-Soldaten versucht hätten zu fliehen oder sich wieder bewaffneten, um weiterzukämpfen.

Nach dem Krieg wurden beteiligte SS-Leute vor Gericht gestellt und die Richter verhängten 43 Todesurteile und 22 Freiheitsstrafen. Nachdem Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Verfahrens aufkamen, wurden die Urteile abgemildert. Peiper selbst wurde 1956 aus der Haft entlassen.

Ein deutscher Königstiger-Panzer mit aufgesessener Infanterie im Einsatz an der Westfront Foto: (c) dpa – Bildarchiv

 

Nach der gescheiterten Einnahme der alliierter Depots sahen sich die Divisionen unter Sepp Dietrich im Norden und Hasso Eccard von Manteuffel im Süden des Kampfgebiets mit zusätzlichen Versorgungsproblemen konfrontiert. Hinzu kam ein Wetterumschwung am 21./22. Dezember. Bislang hatten die Landser vom wolkenverhangenen Himmel profitiert, aber nun brach die Wolkendecke auf.

Alliierte Luftangriffe zeigten Wirkung

Das klare Wetter nutzten die Amerikaner für massive Luftangriffe. Allein am ersten Tag flog die 9. taktische US-Luftflotte 1.200 Angriffe auf die deutschen Nachschublinien. Auch über die Weihnachtsfeiertage hielt das sonnige Wetter an, wodurch die Alliierten ihre Luftüberlegenheit weiter ausspielen konnten.

In diesen Tagen blieben immer mehr deutsche Einheiten infolge des Spritmangels liegen. So auch die Divisionen von Manteuffel, die zur Maas vorstoßen sollten. Erste Verbände mußten sich ohne Treibstoff der feindlichen Gegenangriffe der Feinde erwehren. Angeforderte Unterstützungseinheiten bekamen schon beim Anmarsch Probleme mit der Treibstoffversorgung. Die anhaltenden Luftangriffe auf die Nachschubwege zeigten ihre Wirkung.

In Bastogne tobten tagelang die Gefechte zwischen Deutschen und US-Amerikanern Foto: picture-alliance / United Archives/TopFoto

 

Hitler verweigerte Rückzugserlaubnis 

In dieser Situation bat von Manteuffel darum, sich mit seinen Einheiten zurückziehen zu dürfen, was Hitler ablehnte. Anstatt seine Männer so geordnet vom Feind zu lösen, wurden die Landser stark dezimiert und Richtung Osten gedrängt. Auch Gerd von Rundstedt, der deutsche Oberbefehlshaber West, konnte den Diktator trotzdem nicht von einem Abbruch der Offensive überzeugen.

Zwar hielten deutsche Einheiten ihre Geländegewinne und waren teilweise weit vorgestoßen, doch der Angriff war gegen Jahresende 1944 zum Erliegen gekommen. Bastogne wurde immer noch Amerikanern gehalten. Die belgische Stadt wurde so einer der Schwerpunkte des Kampfgeschehens. Die alliierten Befehlshaber nutzen die Zeit, um ihre Truppen für die Gegenoffensive in Stellung zu bringen.

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Der dritte Teil der Artikelserie zur „Ardennenoffensive 1944“ erscheint am 1. Januar. 

Dieser Artikel wurde erstmals am 21. Dezember 2019 veröffentlicht. 

Der Kommandeur der Kampfgruppe Peiper, Joachim Peiper (l.), während der Ardennenoffensive Foto: picture-alliance / United Archives/TopFoto
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Marc Jongen, ESN Fraktion
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