TEGERNSEE. Während das Satiremagazin Postillon witzelt, „Black-Friday-Aktion: Weimers Firma bietet Minister 30% günstiger an“, finden die Partner die Skandale um das Unternehmen des Kulturstaatsministers offenbar weniger lustig. Der Stern berichtet nun, daß erste Sponsoren des Ludwig-Erhard-Gipfels ihren Rückzug antreten.
Die Veranstaltung der Weimer Media Group soll vom 28. bis 30. April am Tegernsee stattfinden. Namentlich nennt das Magazin die bedeutende deutsche Handelsplattform für Kryptowährungen, Bitpanda. Diese habe die Kooperation mit Weimer Media beendet.
Das nach dem ersten deutschen Wirtschaftsminister und Vater der sozialen Marktwirtschaft benannte Lobbyisten-Treffen war zuletzt in die Negativ-Schlagzeilen geraten. Die Firma des Ministers hatte zunächst mit dem Bild von Bundeskanzler Friedrich Merz für den Gipfel geworben. Später stellte sich heraus, daß das Unternehmen für 60.000 bis 80.000 Euro Eintritt „Einfluß auf politische Entscheidungsträger“ anbietet.
Weimer Group nannte Bitpanda als Top-Sponsor
Merz hatte kürzlich behauptet, die Vorwürfe gegen seinen persönlichen Freund hätten sich „alle als falsch erwiesen“. Das konnte nun aber Bitpanda nicht davon abhalten, sich von dem möglicherweise toxischen Umfeld fernzuhalten. Man werde den Ludwig-Erhard-Gipfel im kommenden Jahr nicht mehr bezuschussen, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit.
Vor 14 Tagen noch benannte die Weimer Media Group Bitpanda als einen der Top-Sponsoren für den Gipfel auf der Homepage. Außerdem kündigte das Unternehmen den CEO des Kryptomaklers, Eric Demuth, als einen der Haupt-Speaker an. Dieser Hinweis ist nun auch klammheimlich verschwunden. Zu den Gründen des Rückzugs wollte Bitpanda nichts sagen.
Vorher bereits löschte die Weimer Media die FAZ und den Economist als Medienpartner von der Seite des ähnlich gelagerten „Frankfurt Finance & Future Summit“. Am selben Tag hatte die JUNGE FREIHEIT enthüllt, daß die Frankfurter Allgemeine niemals Medienpartner war und auch nicht die Nutzung ihres Logos gestattet hatte. (fh)






