An einigen dieser Probleme sind die Buchhändler auch selbst schuld, da sie sich auch ganz gerne in einem politischen Erziehungsauftrag wähnen.
Beispiel? Vor ein paar Jahren interessierte sich ein Neffe von mir brennend für den 1.Weltkrieg. Nach einem gemeinsamen Familienbesuch in Verdun wollte ich ihm zu Weihnachten Erlebnisberichte von Frontsoldaten schenken, um den Eindruck zu verstärken. Ich besuchte eine Kombination aus klassischem Buchhandel und Antiquariat in unserem Raum und fragte nach Jüngers „In Stahlgewittern“, Remarques „Im Westen nicht neues“ und Thor Gootes „Wir fahren den Tod“. Alle 3 Bücher glänzende Berichte über den Schrecken dieses Krieges, aus der Sicht der unterschiedlichen politischen Hintergründe der Autoren.
Der Händler sah sich bemüßigt mir vor dem Verkauf seine Meinung über meine Auswahl der Schriftsteller Jünger und Goote mitzuteilen. Den ungebetenen Quatsch hörte ich mir knapp eine Minute an, drehte wortlos um, verließ den Laden und bestellte daheim angekommen bei dem großen US Internethändler. Am nächsten Tag waren die Bücher zu einem guten Preis da, ohne ungebetene Kommentare eines selbsternannten Politkomissars.