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Streit um hohe Steuern: Nach Gespräch mit Kanzleramt: Ryanair-Chef moniert „deutsche Arroganz”

Streit um hohe Steuern: Nach Gespräch mit Kanzleramt: Ryanair-Chef moniert „deutsche Arroganz”

Streit um hohe Steuern: Nach Gespräch mit Kanzleramt: Ryanair-Chef moniert „deutsche Arroganz”

Er nimmt sich niemals ein Blatt vor den Mund: Michael O'Leary. Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP | Nicolas Landemard / Le Pictorium
Er nimmt sich niemals ein Blatt vor den Mund: Michael O'Leary. Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP | Nicolas Landemard / Le Pictorium
Er nimmt sich niemals ein Blatt vor den Mund: Michael O’Leary. Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP | Nicolas Landemard / Le Pictorium
Streit um hohe Steuern
 

Nach Gespräch mit Kanzleramt: Ryanair-Chef moniert „deutsche Arroganz”

Ryanair-Chef O’Leary erklärt, hohe Steuern und Gebühren machen Deutschland zum „Luftfahrt-Friedhof“. Nach einem Gespräch mit dem Kanzleramt hält er mit seiner Meinung nicht zurück.
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BERLIN. Die Billigfluglinie Ryanair plant im kommenden Jahr umfangreiche Kürzungen seiner Flugverbindungen in Deutschland. Michael O’Leary, Chef der Airline, erklärte nun, er habe bereits im Januar ein Gesprächsangebot mit konkreten Lösungsvorschlägen an das Kanzleramt übermittelt – doch darauf habe er keine Antwort erhalten.

In einem Interview mit der Welt am Sonntag äußerte O’Leary deutliche Kritik an der mangelnden Dialogbereitschaft der Bundesregierung. Er berichtete von einem Treffen mit Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt (SPD), bei dem er einen Vorschlag unterbreitet habe: „Wenn Sie die Steuern und Gebühren senken, verdoppeln wir das Flugangebot in Deutschland innerhalb von sieben Jahren.“ Die Reaktion auf seinen Plan bezeichnete er als ernüchternd: „Ich habe nicht einmal eine Antwort bekommen.“

Ticketpreise steigen in Deutschland enorm

Die hohen Standortkosten in Deutschland sieht O’Leary als Hauptproblem. Diese hätten dazu geführt, daß das Land zunehmend unattraktiv für die Luftfahrt werde. „Deutschland entwickelt sich zu einem Luftfahrt-Friedhof“, so der Airline-Chef. Die Ticketpreise seien hier schneller und stärker gestiegen als in anderen Märkten, was die Verlagerung von Flugzeugen in profitablere Regionen notwendig mache. Dabei äußerte er gewohnt scharfe Kritik an der aktuellen Regierung: „Was wir brauchen, ist eine neue Regierung, die sich dem Wachstum verschreibt. Euer arroganter deutscher Weg ist f**ing over!“

Trotz der aktuellen Entwicklung hält O’Leary eine Rückkehr von Ryanair nach Deutschland in der Zukunft für möglich. Er rechnet jedoch damit, daß die Flugkapazitäten in Europa in den nächsten zwei Sommern stagnieren werden. Danach könnten sich jedoch neue Chancen ergeben. „In zwei bis drei Jahren, wenn die Steuern und Gebühren gesenkt wurden, kommen wir zurück nach Deutschland“, kündigte der Ryanair-Chef an.

Auch der Flughafenverband ADV aus Berlin äußerte sich besorgt über die Entwicklungen im Luftverkehr und warnte eindringlich davor, daß Deutschland zunehmend den Anschluß verliere. Die jüngste Ankündigung von Ryanair verdeutliche, daß der Standort Deutschland schlichtweg zu teuer sei, betonte Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel: „Wir sind nicht mehr wettbewerbsfähig.“ (rr)

Er nimmt sich niemals ein Blatt vor den Mund: Michael O’Leary. Foto: picture alliance/dpa/MAXPPP | Nicolas Landemard / Le Pictorium
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