WIESBADEN. Viele alltägliche Güter sind im Dezember deutlich teurer geworden. Vor allem die Preise für Speisefette und -öle stiegen im Vergleich zum Vormonat deutlich. Butter verteuerte sich innerhalb eines Monats um beinahe 40 Prozent. Olivenöl wurde um mehr als 13 Prozent teurer, wie eine Untersuchung des Statistischen Bundesamts ergab.
Bei anderen Nahrungsmitteln entwickelte sich die Inflation weniger drastisch: Der Preis für Marmelade, Honig und andere Süßwaren stieg um mehr als drei Prozent, Schokolade um mehr als neun Prozent. Pflanzenfette wie Raps- und Sonnenblumenöl wurden hingegen um etwa acht Prozent günstiger.
Auch bei Energiepreisen zeigte sich ein uneinheitliches Bild. Während der Preis für Fernwärme um mehr als 30 Prozent stieg, vergünstigte sich Strom hingegen um knapp vier Prozent, leichtes Holzöl um mehr als zwölf Prozent. Brennholz, Holzpellets sowie andere feste Brennstoffe wurden um mehr als elf Prozent billiger.
Arztbesuche werden um sechs Prozent teurer
Dienstleistungen verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahresmonat um insgesamt vier Prozent. Für Versicherungen mußten Kunden beinahe 17 Prozent mehr bezahlen, bei Verkehrsversicherungen sogar fast 35 Prozent. Die Preise für Flugticketversicherungen stiegen um mehr als zehn Prozent. Dienstleistungen in sozialen Einrichtungen, also Pflegebetreuungen, Kindertagesstätten oder der Besuch sozialer Beratungsstellen, verteuerten sich um acht Prozent, Besuche in Gaststätten und Restaurants um fast sieben Prozent.
Für stationäre Gesundheitsdienstleistungen wie Arztbesuche oder Krankenhausaufenthalte mußten Bürger etwa sechs Prozent mehr Geld ausgeben. Ebenfalls beinahe sechs Prozent Verteuerung galten für die Wartung und Reparatur von Fahrzeugen, fast fünf Prozent sind es bei Wohnungsdienstleistungen wie der Wasserversorgung.
Tabakwaren steigen im Preis
Zusätzliche Preisanstiege gab es bei Tabakwaren – fast sieben Prozent – und Erfrischungsgetränken – ebenfalls fast sieben Prozent. Insgesamt erhöhten sich die Preise für Nahrungsmittel allerdings lediglich um 1,8 Prozentpunkte.
Bereits im September hatte der Geschäftsführer des Verbands bayerischer Milcherzeuger, Hans-Jürgen Seufferlein, eine massive Preiserhöhung für Butter angekündigt. Zum Jahresende würde die Branche „wohl neue Rekordpreise sehen“, sagte er damals der Mitteldeutschen Zeitung. Der Milchindustrieverband führte diese Verteuerung unter anderem auf die sinkende Zahl an Milchviehbetrieben in Ostdeutschland zurück. (lb)