WIESBADEN. Erneut befindet sich die Zahl der Baugenehmigungen in Deutschland auf Talfahrt. Die Bauaufsichtsbehörden haben im August den Bau von 19.300 Wohnungen genehmigt. Im Juni waren es rund 8,1 Prozent mehr, und im August sank die Zahl im Vergleich zum Vorjahresmonat um 31,6 Prozent, wie aus den neuesten Schätzungen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.
In den ersten acht Monaten des Jahres 2023 erteilten die zuständigen Behörden insgesamt 28,3 Prozent weniger Bauerlaubnisse für Wohnimmobilien als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, teilte das Bundesamt mit.
Neubau ist am stärksten betroffen von Wohnungsbaukrise
Überdurchschnittlich stark betraf dieser Trend die Neubauten, bei denen ein Rückgang um 32 Prozent auf 143.900 Wohnungen verzeichnet wurde.Die stärksten Abnahmen ließen sich bei Zwei- und Einfamilienhäusern beobachten. Die Zahl der Genehmigungen brach hierbei jeweils um 52,5 und 37,8 Prozent ein. Lediglich die Zahl der Wohnungen in Wohnheimen stieg um 13,5 Prozent.
Das Bundesamt für Statistik merkte an, vor allem steigende Kosten und zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen dürften zum Rückgang des Wohnungsbaus geführt haben. Diese hatte das Ifo-Institut bereits im September beklagt: Laut dessen Untersuchung hat die Zahl der Wohnungsunternehmen mit Finanzierungsproblemen den höchsten Stand seit Beginn der Erhebung erreicht. Die Verunsicherung im Markt sei „riesig“, warnten die Wirtschaftsexperten. (kuk)