WOLFSBURG. VW-Markenchef Thomas Schäfer hat mit Blick auf die aktuelle Lage des deutschen Automobilkonzerns angekündigt, Stellen abzubauen. „Mit vielen unserer bisherigen Strukturen, Prozessen und hohen Kosten sind wir als Marke VW nicht mehr wettbewerbsfähig“, sagte Schäfer am Mittwoch bei einer Vollversammlung der Vertrauensleute in Wolfsburg. Daher müsse das Unternehmen „ran an die kritischen Themen, auch beim Personal“, prognostizierte der 53jährige.
Andere Autohersteller wie Tesla hätten ihre Produktionskosten in der Vergangenheit so massiv gedrückt, daß sie inzwischen deutlich mehr Gewinn pro verkauftem Auto einstrichen. VW müsse nun nachziehen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Als mögliche Lösung für das Problem nannte Schäfers Kollege, VW-Personalvorstand Gunnar Kilian, mehr Teilzeitstellen für Arbeitnehmer im Seniorenalter. „Wir müssen die demographische Kurve konsequent als Vorteil begreifen“, forderte Kilian.
VW steht schon länger unter Druck
Die Konzernspitze und der Betriebsrat verhandeln aktuell über ein Programm für mehr Effizienz im Unternehmen, mit dem insgesamt zehn Milliarden Euro eingespart werden sollen. Bislang gibt es noch keine konkreten Entscheidungen. Bei einer Betriebsversammlung in Wolfsburg am 6. Dezember sollen die Arbeitnehmer über den Verhandlungsstand informiert werden. Ziel des Unternehmens ist es, noch im laufenden Kalenderjahr die wesentlichen Änderungen beschlossen zu haben.
Bereits Anfang November hatte der niedersächsische Konzern wegen finanzieller Probleme Maßnahmen ergriffen. Wie der Business Insider damals berichtete, verzichtete der Autobauer temporär auf Neueinstellungen an den Standorten Wolfsburg, Hannover, Braunschweig, Emden, Salzgitter und Kassel. (st)