BERLIN. Die Folgen der Inflation bekommen immer mehr Deutsche zu spüren. Fast jeder Dritte hat Schwierigkeiten, seine Lebenshaltungskosten zu tragen. Das ergab eine Umfrage von YouGov im Auftrag der Postbank. Demnach gaben 8,5 Prozent der Befragten an, ihr Einkommen reiche „überhaupt nicht“ aus. Weitere 21 Prozent konnten damit „eher nicht“ ihren Alltag bestreiten.
Besonders prekär ist die Situation für Personen mit einem Nettoeinkommen unter 2.500 Euro. Hier gab mit 43 Prozent fast die Hälfte an, finanziell nicht mehr über die Runden zu kommen. „Die Inflation ist nicht nur ein ökonomisches, sondern auch ein soziales Problem“, sagte Postbank-Sprecher Ulrich Stephan gegenüber dpa. Es sei sinnvoll, gerade bei den unteren Lohngruppen das Einkommen anzuheben.
Inflationsumfrage bestätigt Vorgängerstudie
Allerdings warnte der Finanzexperte davor, durch Einkommenssteigerungen die Inflation noch weiter anzuheizen. „Dabei muß aber darauf geachtet werden, daß die gesamtwirtschaftliche Nachfrage über die höheren Löhne nicht noch weiter angefacht wird“, warnte Stephan. „Denn das führt wiederum zu steigenden Preisen.“
Die aktuelle Umfrage mit Erhebungszeitraum vom Juli bestätigte die Zahlen einer Vorgängerstudie vom Mai. Als Hauptursache für die herrschende Inflation gelten die Energiepreise in Deutschland, die derzeitig zu den höchsten der Welt zählen. Zahlreiche Betriebe gaben bereits an, ihren Standort ins Ausland zu verlagern. (JF)