KARLSRUHE. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sorgt mit einer Studie für Aufsehen, die den Elektroaustos den Nimbus der Klimafreundlichkeit nimmt. Demnach verbrauchten solche Autos der Kompaktklasse durch den erzeugten Strom und die Herstellung im 1. Halbjahr 2022 rund 175 Gramm CO2 pro Kilometer. Ein moderner Diesel komme dagegen auf 153 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer.
Werden im April 2023 die letzten drei Atomkraftwerke vom Netz genommen, prognostizieren die Wissenschaftler gar einen Wert von 184 Gramm Kohlendioxid – 20,3 Prozent mehr als bei einem Diesel.
„Klima läßt sich nicht mit E-Autos retten“
Professor Thomas Koch vom KIT, an dem 800 Wissenschaftler zum Thema Mobilität forschen, kommt laut Bild zu einem ernüchternden Fazit, das allen politischen Aussagen widerspricht: „Mit Elektroautos läßt sich das Klima zumindest in Deutschland nicht retten!“
Ähnlich äußert sich der TÜV: E-Autos müssen „mindestens 30.000 Kilometer fahren“, um die CO2-Bilanz von Verbrennern auszugleichen. „Das gilt aber nur, wenn es komplett mit Ökostrom betrieben wird.“ In Deutschland wird wegen der Wind- und Dunkelflaute im Winter aber noch weniger Elektrizität aus Sonne und Wind gewonnen als ohnehin schon. Momentan wird Strom vor allem aus fossilen Brennstoffen produziert. Mit dem Atomausstieg verstärkt sich der Effekt noch.
Eine andere Studie hatte kürzlich herausgefunden, daß E-Autos auch im Unterhalt deutlicher teurer sind als Verbrenner. (fh)