BERLIN. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat eine Besteuerung von Internet-Daten für Unternehmen gefordert. „Die Bepreisung von Daten, insbesondere die der Konsumenten, ist aus meiner Sicht das zentrale Gerechtigkeitsproblem der Zukunft“, sagte Merkel auf der Global Solutions Konferenz in Berlin. Es sei nicht gerecht, daß Firmen momentan umsonst an die Daten von Nutzern gelangten, damit aber Gewinne machen könnten.
Daten seien der Rohstoff des 21. Jahrhunderts, erklärte die Regierungschefin. Daher fordere sie Wissenschaftler auf, Lösungen für einen Umbau des Steuersystems zu finden.
Firmensitze in steuergünstigen Staaten
Hintergrund sei die Frage, wie man große IT-Konzerne wie Facebook und Google besteuern könne. Diese hätten ihre Firmensitze oftmals in steuergünstigen Staaten. Unternehmen sollten zukünftig dort Steuern zahlen, wo die Nutzer seien.
Geklärt werden müsse, ob sich dafür die Körperschaftssteuer oder die Orientierung am Umsatz eigneten. Die EU plant eine Steuer für Digitalkonzerne in Höhe von drei Prozent auf den Umsatz. Diese entfiele auf Unternehmen mit Umsätzen von mindestens 750 Millionen Euro weltweit und mehr als 50 Millionen Euro Umsatz in Europa.
Bei Einer Körperschaftssteuer würde der Gewinn des Unternehmens besteuert. Facebook machte 2017 weltweit einen Gewinn von knapp 16 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz betrug über 40 Milliarden US-Dollar. (mp)