BERLIN. Der starke Zustrom von Einwanderern nach Deutschland ist nach Ansicht des Wirtschaftsweisen Lars Feld kein Problem für den Sozialstaat. Die Auffassung, Deutschland könne die Aufnahme so vieler Asylsuchender nicht stemmen, sei falsch. „Unser Sozialsystem hält durchaus eine Million Zuwanderer aus und ist darauf angelegt, sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, sagte Feld der Welt am Sonntag.
Zwar hätten die Flüchtlinge bisher nichts in das Sozialsystem eingezahlt und würden das so schnell auch nicht tun, erläuterte der Freiburger Ökonom. Das klinge allerdings bedrohlicher, als es tatsächlich sei. Die Aufnahme Hunderttausender Asylsuchender sei fiskalisch gesehen zwar ein Minusgeschäft, der Verlust aber nicht sonderlich groß. In diesem Jahr rechne er mit Mehrausgaben in Höhe von zehn Milliarden Euro wegen der Flüchtlinge.
„Deutschland kann das angesichts eines Haushaltsüberschusses von knapp 24 Milliarden Euro aber durchaus verkraften. Man kann sich da weder arm noch reich rechnen. Die Aufnahme von Flüchtlingen ist vor allem eine Frage der Humanität – nicht der Staatsfinanzen.“ (krk)