BERLIN. Der Leiter des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, Frank-Jürgen Weise, hat eine Subventionierung des Gehalts von Asylbewerbern gefordert. Dadurch solle der Arbeitsmarkteinstieg gefördert werden. „Geflüchtete bringen am Anfang nicht die Leistung, daß man einen vollen Lohn zahlen kann. Also muß man den subventionieren“, sagte er dem rbb-Inforadio.
Ausnahmen vom Mindestlohn für Flüchtlinge lehnt Weise, der auch die Bundesagentur für Arbeit leitet, ab. „Würden wir das in Frage stellen, wie zum Beispiel auch die Standards für die Berufsausbildung, dann würde man sagen, weil es geflüchtete Menschen sind, geben wir unsere Werte auf.“
Weise rechne nicht mit einer schnellen Integration der Asylbewerber in den Arbeitsmarkt. Lediglich zehn bis 15 Prozent der Betroffenen fänden innerhalb eines Jahres einen Job. Bei den meisten anderen werde es deutlich länger dauern. „Wir haben nie gesagt, daß das eine Antwort für den Fachkräftebedarf ist. Im Gegenteil, wir haben gesagt, das dauert lange und kostet viel.“ Dennoch sei er sicher, daß die Gesellschaft langfristig von den Flüchtlingen profitieren werde. „Die Rendite für die Gesellschaft, die kommt. Aber das dauert vielleicht eine Generation.“ (gb)