PARIS. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat die Wirtschaftspläne des designierten US-Präsidenten Donald Trump gelobt. Diese könnten mehr Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten und infolgedessen weltweit bewirken. Die OECD geht von einem Anstieg des amerikanischen Bruttoinlandsprodukts um 2,1 Prozent in diesem Jahr aus und prognostiziert für 2017 etwa 2,3 Prozent und für 2018 um die drei Prozent Wachstum.

Den Impuls durch Trumps skizziertes Wirtschaftsprogramm schätzen die Experten auf 0,4 Prozentpunkte im kommenden Jahr und auf rund 0,8 Prozent 2018. Von dieser Entwicklung profitierten auch andere Länder. „Die kräftigere Endnachfrage in den Vereinigten Staaten kurbelt auch das Importwachstum an“, heißt es im „Global Economic Outlook“ der OECD. Die Expansion der Weltwirtschaft wird sich demnach von 2,9 Prozent im laufenden Jahr auf 3,3 Prozent 2017 und 3,6 Prozent 2018 erhöhen.

Niedrigere Steuern und neue Infrastrukturinvestitionen

Trump hatte im Wahlkampf angekündigt, die Firmen- und Einkommensteuern zu senken und neue Milliardeninvestitionen in den Straßenbau und weitere Infrastrukturprojekte zu tätigen. Die OECD warnt jedoch auch, daß hohe Ausgaben langfristig Haushaltsdefizite und wieder höhere Steuern nach sich ziehen könnten.

Auch viele deutsche Wirtschaftsforscher rechnen laut einer Umfrage der FAZ und des Ifo-Instituts unter 130 Ökonomie-Professoren damit, daß Trumps Pläne die Wirtschaft stimulieren werden. Allerdings raten sie dazu, das Infrastrukturprogramm durch höhere Steuern zu finanzieren und nicht durch mehr Schulden. (gb)