BERLIN. Die Linkspartei hat die angestrebte Übernahme des Agrochemie-Konzerns Monsanto durch die deutsche Bayer AG scharf kritisiert. „Die geplante Übernahme des berüchtigten Gen- und Giftkonzerns Monsanto durch Bayer ist gemeingefährlich“, sagte die Fraktionsvorsitzende der Partei im Bundestag, Sahra Wagenknecht.
„Mit einem solchen Chemieriesen geriete die Bundesregierung noch stärker unter Druck, die Produktion und den Einsatz gesundheitsgefährdender Stoffe wie Glyphosat zuzulassen“, monierte die Politikerin. Die geschätzten Übernahmekosten von 55,2 Milliarden Euro könnten nur wieder erwirtschaftet werden, „wenn Monsanto seine gefährlichen Umweltgifte gegen immer stärkere Widerstände weiter verkaufen kann“.
Grüne appellieren an Kartellbehörden
Wagenknecht forderte deswegen eine „demokratische Kontrolle“ von Großkonzernen in der Chemieindustrie. „Es darf nicht sein, daß Konzerne wie Bayer plötzlich einen hochriskanten Strategiewechsel vornehmen, der die Umwelt, die Gesundheit und viele Arbeitsplätze gefährdet und außer ein paar Großaktionären niemandem nutzt.“
Auch die Grünen zeigten sich besorgt. „Wir brauchen im Agrarbusineß weniger Machtwirtschaft und dafür mehr Marktwirtschaft“, sagte Grünen-Bundestagsfraktionschef Anton Hofreiter der Neuen Osnabrücker Zeitung. „Die Bayer-Bosse folgen reiner Gewinnmaximierung. Der geplante Deal würde die Welt nicht besser machen, sondern schlechter.“ Hofreiter forderte die Kartellbehörden auf, die Übernahme zu verhindern.
Monsanto ist der weltweit größte Hersteller von genetisch verändertem Saatgut. Kritiker werfen dem Unternehmen vor, seine marktbeherrschende Stellung auszunutzen, um Bauern dauerhaft von sich abhängig zu machen. Zudem wird gewarnt, es gebe bis heute noch keine Untersuchungen über die Folgen des Konsums von genmanipulierter Nahrung. (ho)