BRÜSSEL. Die Europäische Zentralbank will im kommenden Jahr Anleihekäufe für mindestens 600 Milliarden Euro tätigen. Über einen Zeitraum von wenigstens einem Jahr sollen monatlich Staatsanleihen für 60 Milliarden Euro gekauft werden.
Allerdings will sich die EZB noch nicht auf ein genaues Finanzvolumen festlegen. Auch ist derzeit unklar, wie die Anleihekäufe konkret ablaufen sollen. Die von Deutschland bevorzugte Lösung, bei der die Notenbanken jeweilige Anleihen ihrer eigenen Staaten kaufen, wird allgemein kritisiert. Dies führe über Umwegen zu einer Renationalisierung der Währungspolitik, heißt es im Spiegel.
Kritik vom Sparkassenverband
Griechenland forderte, in das EZB-Programm aufgenommen zu werden. „Wir sind das Land mit der höchsten Deflation, mit der höchsten Verschuldungsquote und den höchsten inländischen Zinssätzen“, sagte der griechische Finanzminister Gikas Hardouvelis dem Handelsblatt. „Theoretisch sind wir aufgrund der Deflation und des Ziels der Preisstabilität der EZB der ideale Empfänger des Programms.“
Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon warnte unterdessen vor den Gefahren eines solchen Programms. Kunden müßten sich im Klaren sein, daß er nicht jeder günstig angebotene Kredit auf lange Sicht haltbar sei. „Wir müssen uns viel mehr Gedanken darüber machen, dass nicht eine Generation von Sparern wirklich zu Verlierern wird.“ Die EZB habe nun ihre letzte Patrone verschossen. (FA)