LEIPZIG. Auf die deutschen Stromkunden kommen im neuen Jahr erhebliche Mehrbelastungen zu. Die Strompreise steigen einer Untersuchung der Internetseite preisvergleich.de zufolge um durchschnittlich vier Prozent.
In der Regel erhöhen die Strompreisanbieter ihre Preise mit Wirkung zum 1. Januar. Bei den entsprechenden Briefen, die dieser Tage bei den Verbrauchern eintreffen wird – oft mit Verweis auf das Erneuerbare Energien Gesetz – die anstehende „Anpassung der Tarife“, also Erhöhung, angekündigt. So zum Beispiel bei Vattenfall: Der Stromriese steigert seinen variablen Strompreis im Standardtarif Easy um rund neun Prozent. Damit fällt die Steigerung ähnlich hoch aus wie im Vorjahr.
Preisvergleich.de hat 121 Anbieter miteinander verglichen. Die Preise steigen demnach in einem Durchschnittshaushalt mit vier Personen (und 3.500 Kilowattstunden Stromverbrauch pro Jahr) im Schnitt um vier Prozent.
Mehr Ökostromanbieter sorgen für höhere Strompreise
Es gibt viele Anbieter, die darunter bleiben. Dreißig bleiben sogar unterhalb der Inflationsrate von 2,5 Prozent (Stand: Oktober 2011). Die meisten jedoch liegen darüber und erreichen in der Spitze Steigerungsraten von zwölf (Stadtwerke Neuffen AG), dreizehn (Gasversorgung Ahrendsburg) und sogar sechzehn Prozent (Verbandsgemeindewerke Hochspeyer).
Als Hauptursache für die Steigerungen identifizieren die Stromanbieter meistens die wachsenden Einspeisevergütungen. Das sind Gelder, die sie – und damit ihre Kunden – den Anbietern von Ökostrom zahlen müssen. Diese Entgelte liegen weit über dem Marktpreis und müssen gegen den Willen von Stromkunden und –anbietern entrichtet werden.
Noch stärker steigen unterdessen die Gaspreise. Im Durchschnitt liegen sie 2012 acht Prozent höher als 2011. Spitzenreiter sind die Stadtwerke Freising mit einem Plus von mehr als 19 Prozent, laut preisvergleich.de. (rg)