Wer den Aufsatz „Auf dem Weg zum neuen Menschen“ von Gabriele Kuby in dieser Ausgabe (Seite 18) gelesen hat, reagiert vielleicht wie ich: mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Wut. Frau Kuby zitiert in ihrem Beitrag reihenweise aus Broschüren, die das Bundesfamilienministerium, die Bundeszentrale zur gesundheitlichen Aufklärung (BZgA) oder Kultusministerien für Schulen, Kindergärten und Eltern produzieren. Sie sollen der „sexuellen Aufklärung“ ab dem ersten (!) Lebensjahr und der Durchsetzung der Ziele des sogenannten „Gender Mainstreaming“ dienen. Ein Abgrund öffnet sich vor unseren Augen. Da sollen in Berlin Neuntkläßler aufgrund einer aktuellen Empfehlung des Schulsenators in Rollenspielen üben, wie es ist, als Homosexueller in einer Schwulenbar einen „hübschen Mann“ rumzukriegen: „Ein Neuer betritt den Raum, den du eigentlich ganz schnuckelig findest. (Wie) ergreifst Du Deine Chance?“ Die dem Bundesgesundheitsministerium unterstellte BZgA, eine Bundesbehörde, gibt einen „Ratgeber für Eltern zur kindlichen Sexualerziehung vom 1. bis 3. Lebensjahr“ heraus, der Eltern und Verwandte von Kleinkindern zu sexuellen Handlungen ermuntert. Offenbar können gar nicht früh genug die Türen zu den intimsten Bereichen der Kinderseele eingetreten werden. Die Sexualisierung der Gesellschaft schreitet unerbittlich voran. Das ideologische Programm zur Einebnung der Geschlechterunterschiede im Zeichen des „Gender Mainstreaming“ wird rücksichtslos und mit Milliardenaufwand durchgedrückt. Unter „Sexualerziehung“ verstehen die Behörden eines Volkes, das dem demographischen Tod entgegentreibt, ausschließlich die Aufklärung über sexuelle Orientierung, sexuelle Praktiken und Empfängnisverhütung. Es findet keine grundsätzliche Problematisierung der immer früher stattfindenden sexuellen Betätigung und keine positive Vorbereitung auf die Elternschaft statt. Statt dessen wird Sexualität propagiert als das große Los zu Spaß und Selbstverwirklichung. In der Hierarchie der Werte erhält Sexualität den ersten Platz zugewiesen. (Homo-)Sexualisierung und Gender-Ideologie sind als zivilreligiöse Herausforderungen unserer Kultur auf den Plan getreten, die Kritiker in totalitärer Weise mit Kampagnen mundtot machen. Die CDU/CSU fällt als Gegenlager in diesem Kulturkampf bereits aus. Früher vorhandene Widerstände wurden erfolgreich aufgerieben, jetzt sind die „bürgerlichen“ Parteien selbst willfährige Träger der Gesellschaftsveränderung. Mein Sohn wird nächstes Jahr eingeschult. Welcher „Erziehungsanstalt“ kann man seine Kinder überhaupt reinen Gewissens ausliefern? Wann werden sie der ersten Gehirnwäsche des social engineering ausgesetzt sein? Warum geht niemand auf die Barrikaden? Die Kirchen, vor allem die evangelische, ziehen feige den Kopf ein. Wie nachvollziehbar erscheint es da, daß der Islam in den Einwanderermilieus auf dem Vormarsch ist. Warum sollten türkische und arabische Eltern zusehen, wie sich ihre Kinder in eine Kultur des Verfalls integrieren? Da ist der Islam ein Haltepunkt, Zeichen der kulturellen und religiösen Selbstbehauptung.