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Nach gescheiterter Richterwahl: „Unchristlich“: SPD attackiert Bischöfe für Kritik an Brosius-Gersdorf

Nach gescheiterter Richterwahl: „Unchristlich“: SPD attackiert Bischöfe für Kritik an Brosius-Gersdorf

Nach gescheiterter Richterwahl: „Unchristlich“: SPD attackiert Bischöfe für Kritik an Brosius-Gersdorf

Deutscher Bundestag, 17. Plenarsitzung Matthias Miersch (SPD) im Portrait bei seiner Rede zur Debatte ueber den Haushalt 2025 Resort - Bundeskanzler und Bundeskanzleramt bei der 17. Sitzung des Deutschen Bundestag in Berlin, 09.07.2025 Berlin Berlin Deutschland. Lob für Brosius-Gersdorf.
Deutscher Bundestag, 17. Plenarsitzung Matthias Miersch (SPD) im Portrait bei seiner Rede zur Debatte ueber den Haushalt 2025 Resort - Bundeskanzler und Bundeskanzleramt bei der 17. Sitzung des Deutschen Bundestag in Berlin, 09.07.2025 Berlin Berlin Deutschland. Lob für Brosius-Gersdorf.
Matthias Miersch: Wirft Bischöfen Unchristlichkeit vor. Foto: IMAGO / Political-Moments
Nach gescheiterter Richterwahl
 

„Unchristlich“: SPD attackiert Bischöfe für Kritik an Brosius-Gersdorf

SPD-Fraktionschef Miersch kanzelt Bischöfe ab, die Zweifel an der Eignung der ultralinken Ideologin Brosius-Gersdorf für das Verfassungsgericht hegen. Deren Einsatz für ungeborenes Leben sei „unchristlich“. In Wirklichkeit sei das alles eine große „Schmutzkampagne“ und die Juristin sei geradezu „herausragend“.
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BERLIN. Der Fraktionschef der SPD im Bundestag, Matthias Miersch, hat die Kritik von mehreren Bischöfen an der ultralinken Juristin Frauke Brosius-Gersdorf als „unchristlich“ zurückgewiesen.

Miersch sagte der Süddeutschen Zeitung, er sei empört, „wie sich prominente Bischöfe und Kardinäle in diese Sache eingeschaltet haben“. Zwar dürften die Kirchen „politisch sein“, sich „aber an dieser Hetze zu beteiligen, ist unchristlich“. Mehrere Bischöfe hatten Brosius-Gersdorfs Position, ungeborenem Leben komme selbst unmittelbar vor der Geburt keine Menschenwürde zu, abgelehnt.

Was die Bischöfe wirklich sagten

So hatten die römisch-katholischen Bischöfe Stefan Oster und Rudolf Voderholzer Brosius-Gersdorf – ohne die Professorin namentlich zu nennen – in einer Stellungnahme einen „radikalen Angriff auf die Fundamente unserer Verfassung“ vorgeworfen. So jemandem dürfe „nicht die verbindliche Auslegung des Grundgesetzes anvertraut werden“. „Es darf in Deutschland nie wieder Menschen zweiter Klasse geben.“

Der Weihbischof Thomas Maria Renz hatte den Christdemokraten in einem Brief attestiert, ein „Gentlemen’s Agreement“ mit vielen Christen im Land „einseitig aufgekündigt“ zu haben. Er warnte davor, daß Christen politisch heimatlos und „sich plötzlich in einer rechtskonservativen Ecke wiederfinden würden“.

Auch die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, zeigte sich „sehr beunruhigt“. Menschliches Leben sei „Leben von Anfang an“, betonte sie gegenüber der Katholischen Nachrichtenagentur. „Es ist inakzeptabel, ihm in seinen neun Monaten im Mutterleib keine Menschenwürde zuzusprechen.“

SPD verlangt von Unionsfraktion, Brosius-Gersdorf zu empfangen

Miersch sprach deswegen nun von einer „Schmutzkampagne, wie wir sie selten erlebt haben“. Der SPD-Politiker behauptete, die Positionen von Brosius-Gersdorf seien verkürzt dargestellt worden. „Auch die maßgeblichen Entscheidungsträger von CDU und CSU haben zunächst ja keinerlei Kritik geäußert – das fing erst an, als über das Netz aufs Übelste polarisiert wurde.“

Unterdessen stellte die SPD klar, ungeachtet der Kritik aus der Unionsfraktion auch weiterhin an Brosius-Gersdorf als Kandidatin festhalten zu wollen. Auf Instagram postete die SPD ein altes Foto aus dem Februar 2024, das die nach der Bundestagswahl geschrumpfte SPD-Fraktion zeigt, und schrieb dazu: „Frau Prof. Dr. Frauke Brosius-Gersdorf ist eine herausragende Kandidatin für das Bundesverfassungsgericht mit einwandfreiem Werdegang und bester Qualifikation. Die SPD-Fraktion steht hinter ihr.“

Die SPD verlangt nun, die Unionsfraktion müsse die Juristin einladen und sich mit ihr austauschen. CDU und CSU haben bisher noch nicht auf die Forderung reagiert. (ho)

Matthias Miersch: Wirft Bischöfen Unchristlichkeit vor. Foto: IMAGO / Political-Moments
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