BERLIN. Nach dem vorzeitigen Meistertitel des türkischen Fußballvereins Galatasaray Istanbul hat es am Sonntagabend in Berlin massive Ausschreitungen gegeben. Rund 2.500 Anhänger des Türken-Klubs hatten sich auf dem Kurfürstendamm versammelt, um den 25. Meistertitel des Vereins zu feiern. Die Stimmung schlug schnell in Gewalt um.
Laut Polizei wurden Einsatzkräfte mit Flaschen, Steinen und Pyrotechnik attackiert. Insgesamt wurden 33 Beamte verletzt. Die Behörden leitete Ermittlungsverfahren unter anderem wegen schweren Landfriedensbruchs, gefährlicher Körperverletzung, tätlichen Angriffs sowie Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz ein.
Polizei-Gewerkschaft zur Türken-Gewalt
Ein Polizeiführer erklärte gegenüber der Bild-Zeitung, es könne nicht sein, „daß Ereignisse in der Türkei wie sportliche Siege oder politische Wahlen auf unseren Straßen gefeiert werden, der Verkehr zusammenbricht und unsere Kollegen angegriffen und verletzt werden“.
Auch der Berliner GdP-Landeschef Stephan Weh äußerte sich empört: Es sei nicht hinnehmbar, daß aus einem gewöhnlichen Sonntagabend ein solcher Gewaltexzeß werde. Er forderte die Politik zum Handeln auf: CDU und SPD müßten nun zügig gesetzgeberische Maßnahmen zur Einschränkung der Versammlungsfreiheit auf öffentlichen Verkehrsachsen ergreifen. (rr)