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Brief ans Justizministerium: Posse um Marla-Svenja Liebich wird zum Justizskandal

Brief ans Justizministerium: Posse um Marla-Svenja Liebich wird zum Justizskandal

Brief ans Justizministerium: Posse um Marla-Svenja Liebich wird zum Justizskandal

Verschwunden: Sven alias Marla-Svenja Liebich am 11. Juli vor Gericht.
Verschwunden: Sven alias Marla-Svenja Liebich am 11. Juli vor Gericht.
Verschwunden: Sven alias Marla-Svenja Liebich am 11. Juli vor Gericht. Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow
Brief ans Justizministerium
 

Posse um Marla-Svenja Liebich wird zum Justizskandal

Daß sie ihre Haft nicht antreten werde, hatte Liebich der Regierung Sachsen-Anhalts vorab mitgeteilt. Doch der Brief ging unter. Derweil narrt der Mann, der nun eine offiziell eine Frau ist, weiter die Behörden – heute früh mit einem Post.
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MAGDEBURG. Sachsen-Anhalts Justizministerin Franziska Weidinger (CDU) hat den Rechtsausschuß des Landtags im vertraulichen Teil über einen Brief von Marla Svenja Liebich alias Sven Liebich informiert. Darin habe die Rechtsextremistin, die zum Zeitpunkt der Verurteilung noch ein Mann mit dem Namen Sven Liebich war, vorab mitgeteilt, die Haftstrafe nicht anzutreten. Das berichtet die dpa unter Bezug auf mehrere Landtagsabgeordnete.

Der Brief ähnelte laut Weidinger einem „Gnadengesuch“. Das Justizministerium verweigert mit dem Verweis auf die vertrauliche Ausschußsitzung eine offizielle Stellungnahme zu dem Vorfall. Allerdings werde das Ministerium sich mit einem vertraulichen Schreiben an den Vorsitzenden des Rechtsausschusses wenden. Auch Abgeordnete wollen sich wegen der Vertraulichkeit nicht namentlich äußern.

Weidinger habe laut der Parlamentarier, auf die sich die dpa beruft, gesagt, Liebichs Schreiben sei erst Tage nach dem geplatzten Haftantritt an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden. Sie erklärte das mit einem „Büroversehen“.

Analyse zu Sven Liebich

Liebich meldet sich auf X

Ein Abgeordneter schilderte, im Ausschuß seien alle „wie vom Donner gerührt“ gewesen. Bislang ist allerdings nicht bekannt, ob das Schreiben echt ist. Wegen der Vertraulichkeit will sich kein Abgeordneter offiziell dazu äußern.

Liebich sollte bis zum 29. August die Haft im Frauengefängnis Chemnitz antreten. Sie war jedoch nicht gekommen (die JF berichtete) und bleibt für die Ermittler weiterhin unauffindbar. Oberstaatsanwalt Dennis Cernota sagte der dpa: „Der Sachstand ist unverändert.“

Liebich narrt derweil weiterhin die Behörden. Am heutigen Freitagmorgen veröffentlichte sie auf X ein Post, in dem sie vorgibt, in Rußland zu sein. Unter Bezug auf das bekannte Buch „Robinson Crusoe“ schreibt sie: „Mein Freund Freitag hat mich hier in Rußland gefunden und besucht! Da werden wir am Wochenende wohl richtig einen draufmachen.“ Zum Schluß wünscht sie allen „einen schönen Start ins Wochenende“.

Verurteilung wegen Äußerungsdelikten

Sven Liebich war im Juli 2023 vom Amtsgericht Halle wegen Volksverhetzung, übler Nachrede und Beleidigung zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten ohne Bewährung verurteilt worden. Die Berufung dagegen scheiterte, ebenso wie später die Revision.

Anfang dieses Jahres war bekanntgeworden, daß er das von der Ampel-Koalition eingeführte Selbstbestimmungsgesetz nutzte und sein Geschlecht per Sprechakt auf weiblich änderte und nun den Vornamen Marla-Svenja führt. Die Justiz hatte Liebich gestattet, die Strafe in einer Frauen-Haftanstalt absitzen zu dürfen. (fh)

Verschwunden: Sven alias Marla-Svenja Liebich am 11. Juli vor Gericht. Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Willnow
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