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Sebnitz in Sachsen: OB-Sohn wegen Sprengstoff-Anschlägen zu Bewährung verurteilt

Sebnitz in Sachsen: OB-Sohn wegen Sprengstoff-Anschlägen zu Bewährung verurteilt

Sebnitz in Sachsen: OB-Sohn wegen Sprengstoff-Anschlägen zu Bewährung verurteilt

Auch eine Scheune in Sebnitz sollen die Angeklagten mit Sprengstoff niedergebrannt haben.
Auch eine Scheune in Sebnitz sollen die Angeklagten mit Sprengstoff niedergebrannt haben.
Auch eine Scheune in Sebnitz sollen die Angeklagten mit Sprengstoff niedergebrannt haben. Symbolfoto: picture alliance/dpa/5vision.news | Christoph Walther
Sebnitz in Sachsen
 

OB-Sohn wegen Sprengstoff-Anschlägen zu Bewährung verurteilt

Der Sohn eines langjährigen CDU-Oberbürgermeisters sprengt in Sachsen neun Gebäude, Automaten und Skulpturen in die Luft. Dafür gibt er den Corona-Maßnahmen die Schuld und kassiert eine milde Strafe.
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PIRNA/SACHSEN. Das Amtsgericht Pirna hat den Sohn des früheren Sebnitzer Oberbürgermeisters Mike Ruckh zu einer Bewährungsstrafe von 22 Monaten verurteilt. Der Richter sah es als erwiesen an, daß der 24jährige Sprößling Christian neun Sprengstoffanschläge verübt hat. Dabei entstand ein Sachschaden von mehreren hunderttausend Euro.

Er beging die Taten im Sommer 2020 mit zwei Komplizen, die 20 und 18 Monate auf Bewährung erhielten. Begründung für das milde Urteil: Die Angeklagten waren bisher nicht vorbestraft. Während der Tatzeit war der Vater des Hauptbeschuldigten Stadtoberhaupt. Er amtierte fast 20 Jahre, von 1992 bis 2021.

Für die Anschläge in der Sächsischen Schweiz nutzte das Trio aus dem Ausland geschmuggelte, illegale Böller. Am 30. August 2020 erwischt die Polizei die jungen Männer auf frischer Tat: Sie hatten gerade ein Dixi-Klo und einen Parkschein-Automaten in die Luft gesprengt. Trotzdem schwiegen sie bei ihren Vernehmungen zu der Sprengstoffserie. Die Polizei beschlagnahmte die Handys und konnte über Bewegungsprofile die Taten nachweisen.

Sprengstoffanschläge auf Fahrschule und Scheune

Unter anderem hatte Christian R. am 24. Juli mit dem Sprengstoff eine Fahrschule angegriffen und einen Schaden von mehr als 11.000 Euro verursacht. Eine 200.000 Euro teure Scheune brannte komplett ab. Laut Staatsanwaltschaft war der Sohn des damaligen Oberbürgermeisters „die treibende Kraft“. Die Täter hätten aus reiner Zerstörungslust gehandelt.

Erst im Prozeß legten die Angeklagten, offenbar auf eine milde Strafe hoffend, Geständnisse ab. Den Brand der Scheune verursacht zu haben, bestritten sie allerdings. Der Eigentümer will die Täter zivilgerichtlich auf Schadensersatz verklagen.

Der Oberbürgermeister-Sohn begründete die Taten mit der Langeweile in der Corona-Zeit. Durch die politischen Maßnahmen sei vieles geschlossen gewesen, daher habe man den Kick gesucht. Allerdings verübten Christian Ruckh und seine Komplizen die Taten in der Zwischenzeit der ersten beiden Lockdowns. Alle drei Angeklagten baten für ihre Verbrechen um Entschuldigung. (fh)

Auch eine Scheune in Sebnitz sollen die Angeklagten mit Sprengstoff niedergebrannt haben. Symbolfoto: picture alliance/dpa/5vision.news | Christoph Walther
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