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Reichsbürger-Prozeß: Mitangeklagte von Prinz Reuß stirbt im Krankenhaus

Reichsbürger-Prozeß: Mitangeklagte von Prinz Reuß stirbt im Krankenhaus

Reichsbürger-Prozeß: Mitangeklagte von Prinz Reuß stirbt im Krankenhaus

Drei uniformierte und vermummte Polizisten umringen Heinrich XIII. Prinz Reuß und bringen ihn zur Verhandlung.
Drei uniformierte und vermummte Polizisten umringen Heinrich XIII. Prinz Reuß und bringen ihn zur Verhandlung.
Heinrich XIII. Prinz Reuß wird von Polizeibeamten zur Verhandlung geführt. Foto: IMAGO / Eibner
Reichsbürger-Prozeß
 

Mitangeklagte von Prinz Reuß stirbt im Krankenhaus

Eine Angeklagte im Prozeß gegen die angeblichen Verschwörer um Prinz Reuß ist tot: Die 71jährige Astrologin Hildegard L., der ein Mitwirken am geplanten Umsturz vorgeworfen wurde, starb im Krankenhaus. Ihr Anwalt erhebt schwere Vorwürfe.
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FRANKFURT/MÜNCHEN/STUTTGART. Eine Angeklagte der sogenannten Reichsbürgergruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß ist gestorben. Die 71jährige Astrologin Hildegard L. starb am Montag im Krankenhaus, teilte ihr Verteidiger Marc Jüdt der Zeit mit. Der Frau wurde vorgeworfen, Mitbegründerin der Reichsbürgergruppe gewesen zu sein – und mit ihnen einen gewaltsamen Umsturz geplant zu haben (JF berichtete). L. bestritt die Vorwürfe vor Gericht.

Laut Anklage gehörte L. innerhalb der Organisation dem Ressort „Transkommunikation“ an, das für die „spirituelle Überprüfung“ möglicher neuer Mitglieder zuständig war. Vor ihrer Festnahme hatte die Frau als Astrologin gearbeitet und war zeitweise im Bundestagsbüro der ebenfalls angeklagten Juristin und ehemaligen AfD-Abgeordneten Birgit Malsack-Winkemann beschäftigt gewesen.

Ende Juni war das Verfahren gegen L. aufgrund ihrer Erkrankung vom Oberlandesgericht München abgetrennt worden, der restliche Prozeß ging ohne sie weiter. Später wurde auch der Haftbefehl außer Vollzug gesetzt – zuvor war L. seit Dezember 2022 in Untersuchungshaft gewesen.

Rechtsanwalt erhebt Vorwürfe gegen Ärzte

Der Karlsruher Rechtsanwalt Marc Jüdt hatte nach eigenen Angaben vor zwei Monaten Strafanzeige unter anderem wegen Körperverletzung im Amt und unterlassener Hilfestellung gegen drei Ärztinnen der Justizvollzugsanstalt Aichach gestellt. Diese hätten laut Jüdt auf „erhebliche Krankheitssymptome“ der inhaftierten Frau nicht angemessen reagiert. „Meine Mandantin hätte auch außerhalb der JVA keine Chance auf Heilung gehabt, aber früher adäquat behandelt und auch aus der U-Haft entlassen werden können“, betonte Jüdt.

Seit Dezember 2023 läuft gegen die Gruppe ein Verfahren – aufgrund der großen Zahl der Angeklagten wird der Fall vor den Oberlandesgerichten Frankfurt, München und Stuttgart zeitgleich verhandelt. Im August hatte die Generalstaatsanwaltschaft München drei weitere Personen verhaften lassen. Auch ihnen wird vorgeworfen, mit der Reuß-Gruppe einen Umsturz geplant zu haben. (lb)

Heinrich XIII. Prinz Reuß wird von Polizeibeamten zur Verhandlung geführt. Foto: IMAGO / Eibner
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