BERLIN. Mutmaßliche Linksextreme haben sich zu einem Brandanschlag auf ein Berliner Chemieunternehmen im Innovationspark Wuhlheide bei Berlin bekannt. Auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT bestätigte ein Sprecher der Polizei, daß die Ermittler des Polizeilichen Staatsschutzes ein Selbstbezichtigungsschreiben der Gruppierung „Anarchistischer Haufen M.R.M.D. (micro resist – mega damage)“ auf der linksextremen Plattform „indymedia“ als authentisch einstufen. Die Täter wurden zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ermittelt.
Die mutmaßlichen Angreifer hatten eigenen Angaben zufolge in der Nacht auf Mittwoch „Sicherungskästen, Versorgungskabel und eine Lüftungsanlage der Firma Micro Resist Technology in Brand gesetzt“.
Nachdem der Feueralarm bei der Feuerwehr gegen 3 Uhr früh registriert worden war, löschten die Einsatzkräfte den Brand. Dennoch wurde die Wärmepumpe an der Außenwand des Unternehmenssitzes vollständig zerstört. Auch Teile der Gebäudemauer trugen erkennbare Brandschäden davon. „Personen wurden nicht verletzt“, sagte eine Polizeisprecherin.
Linksextreme begründen Anschlag
Ziel der Brandstiftung sei laut Selbstbezichtigungsschreiben „das Herzstück der technologischen Megamaschine“, die „mit der Mikrochipproduktion auch eine der empfindlichsten Stellen zivil-militärischer Zusammenarbeit“ verkörpere.
Der Anschlag sei „als Beitrag zu den Protesten gegen den nationalen Veteranentag am kommenden Sonntag“ zu verstehen. Mit den Worten „Feuer und Flamme statt Ruhm und Ehre für Militarismus, Soldatentum und Vaterland“ feierten die Linksextremisten ihre Tat.
Nicht der erste linksextreme Angriff auf Unternehmen
Durch das Engagement in der Halbleiter- und Chipindustrie trage das Unternehmen aus Sicht der Saboteure zur „militärischen Schlagkraft“ Europas bei und sei damit ein „Kriegsprofiteur“. Das angegriffene chemische Spezialunternehmen Micro Resist Technology produziert und entwickelt unter anderem lichtempfindliche Lacke und Polymere, die in der Mikroelektronik verwendet werden.
Immer wieder sind Hightech-Unternehmen im Visier von linksextremistischen Anschlägen. So hatten militante Linke im August 2023 bereits einen Sendemast in Berlin-Köpenick abgefackelt, um die Kommunikation von rund 200 Tech-Unternehmen des Innovationsparks Wuhlheide zu stören. (rsz)