MEISSEN. Der parteilose Markus Renner ist am Sonntag zum neuen Oberbürgermeister von Meißen gewählt worden. Der 45jährige Bürgermeister für Finanzen, Ordnung, Kita, Schule, Tourismus und Kultur war von einer Art Allparteienkoalition u. a. aus CDU, SPD, Linken unterstützt worden. Er erhielt bereits im ersten Wahlgang 58,5 Prozent der Stimmen. Das teilte die Stadt Meißen am Abend auf ihrer Webseite mit.
Das von der AfD aufgestellte ehemalige NPD-Mitglied René Jurisch mußte dagegen eine deftige Niederlage einstecken. Der Parteilose kam nur auf 30,4 Prozent der Stimmen. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl im Februar hatte der AfD-Direktkandidat Christian Reck im Wahlkreis Meißen noch 45,3 Prozent der Erststimmen eingefahren.
Meißens AfD-Kandidat sprach von „Jugendsünde“
Auf den dritten Platz kam der FDP-Bewerber Martin Bahrmann mit 11,1 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 52,3 Prozent. 11.790 Meißener hatten an der Abstimmung teilgenommen. Der 61 Jahre alte Amtsinhaber Olaf Raschke (parteilos) war nach 21 Jahren Amtszeit nicht erneut angetreten.
Vor der Wahl hatte vor allem die rechtsextreme Vergangenheit Jurischs für Aufregung gesorgt. Der 51jährige war in seiner Jugend kurzzeitig Mitglied der NPD. Später gründete er den Verein „Schwarze Sonne Meißen“. Die Schwarze Sonne ist ein in rechtsradikalen Kreise beliebtes Symbol. Jurisch, an beiden Armen sichtbar tätowiert, erklärte seine umstrittene Vita zur Jugendsünde. Doch abgenommen haben ihm die Meißener das offenbar nicht. (fh)