BERLIN. Das BSW will sich umbenennen, ohne auf die Abkürzung verzichten zu müssen. Parteigründerin Sahra Wagenknecht wird aus dem Parteinamen verschwinden. Und so soll aus dem „Bündnis Sahra Wagenknecht“ das „Bündnis Soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftliche Vernunft“ werden. Darauf haben sich laut dpa Präsidium und Vorstand der jungen Partei geeinigt.
Der Parteiname erweitert sich damit von 25 auf 58 Zeichen. Zum Vergleich: Die Überschrift dieses Artikels hat 53 Zeichen. Von allen 41 Parteien, die zur vergangenen Bundestagswahl zugelassen wurden, hat nur eine einen noch längeren Namen: Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative. Diese 93 Zeichen stehen für die Satiregruppe „Die PARTEI“.
Ob der neue Name des BSW Wirklichkeit wird, soll der Parteitag in Magdeburg Anfang Dezember entscheiden. Ob Sahra Wagenknecht dann noch einmal für den Vorsitz kandidiert, ist unklar. Zuletzt meldete sie sich am Wochenende zur Klausurtagung von Bundesvorstand und Landesvorständen krank.
Entscheidend könnte die BSW-Beschwerde sein
Schon dort wollte die Partei ein neues Personaltableau präsentieren – am liebsten erneut mit Wagenknecht an der Spitze. Dies fiel aufgrund der Abwesenheit der Führungsfigur ins Wasser. Das Fernbleiben heizte die Spekulationen weiter an, daß Wagenknecht hinwirft. Seit der Bundestagswahl, als das BSW nur hauchdünn an der Fünfprozenthürde gescheitert war, hatte sie immer wieder solche Signale gesendet.
Möglicherweise entscheidet der Bundestags-Wahlprüfungsausschuß über Wagenknechts Zukunft. Sollte dieser die Beschwerde des BSW gegen das Ergebnis verwerfen, könnte es gut sein, daß nicht nur ihr Name, sondern auch ihre Person aus der Partei verschwindet. (fh)







