BERLIN. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Saskia Ludwig hat parteiinternem Druck auf sich geladen, nachdem sie an einer Veranstaltung der ungarischen Denkfabrik Mathias Corvinus Collegium (MCC) teilgenommen hatte. Auf Bildern ist Ludwig im Gespräch mit AfD-Parteichefin Alice Weidel zu sehen.
Die CDU-Fraktionsführung betont, von der Teilnahme nicht informiert gewesen zu sein. „Frau Ludwig hat an der Veranstaltung nicht im Auftrag der Fraktion und ohne Wissen der Fraktionsführung teilgenommen“, teilte eine Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion dem Tagesspiegel mit.
CDU betont, daß die Brandmauer noch steht
Man halte am Unvereinbarkeitsbeschluß der CDU fest, der eine Zusammenarbeit mit der AfD ausschließe. Die Journalistin Annika Brockschmidt hatte auf dem Kurznachrichtendienst Bluesky berichtet, Ludwig sei am Freitag vergangener Woche bei einem Panel des MCC aufgetreten. Weidel habe in der ersten Reihe des Publikums gesessen.
Auf dem Nachrichtendienst X verbreiteten Nutzer anschließend Fotos, die beide Politikerinnen in freundlichem Gespräch zeigen sollen. Eine offizielle Bestätigung für Inhalte der Diskussion liegt bislang nicht vor. Ludwig hatte sich bereits 2021 für eine mögliche Koalition zwischen Union und AfD ausgesprochen. Brandenburgs CDU-Generalsekretär Gordon Hoffmann erinnerte nun an einen eindeutigen Parteitagsbeschluß: „Wer daran etwas ändern will, muß eine neue Mehrheit organisieren. Die sehe ich nicht einmal im Ansatz.“ (rr)