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Insa-Umfrage: Aus Angst: Ein Drittel der Deutschen verschweigt seine Meinung

Insa-Umfrage: Aus Angst: Ein Drittel der Deutschen verschweigt seine Meinung

Insa-Umfrage: Aus Angst: Ein Drittel der Deutschen verschweigt seine Meinung

Ein Mund mit Reißverschluß davor. Die Angst, die Meinung frei zu äußern steigt.
Ein Mund mit Reißverschluß davor. Die Angst, die Meinung frei zu äußern steigt.
Ein Mund mit Reißverschluß (Symbolbild): Um die Meinungsfreiheit in Deutschland ist es schlecht bestellt. Foto: IMAGO / Panthermedia.
Insa-Umfrage
 

Aus Angst: Ein Drittel der Deutschen verschweigt seine Meinung

Um die Meinungsfreiheit in Deutschland ist es schlecht bestellt. Viele fürchten negative Folgen, wenn sie sich offen politisch positionieren. Besonders die Wähler einer Partei haben laut einer Befragung Angst vor Konsequenzen.
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ERFURT. Jeder dritte Deutsche hat die Erfahrung gemacht, seine politische Meinung aus Angst vor Konsequenzen nicht zu äußern. Bei Menschen unter 50 Jahren ist es fast jeder zweite, wie eine aktuelle Insa-Umfrage ergab. Zudem sind mehr als drei Viertel der Befragten (76 Prozent) überzeugt, daß andere Personen, ihre politische Meinung nicht offen sagen. Lediglich zehn Prozent denken dies nicht. „Über alle Altersgruppen, Geschlechter, Regionen hinweg ist die Einstellung da: Die Menschen haben Angst, ihre Meinung zu sagen“, betonte Insa-Chef Hermann Binkert.

Mit 46 Prozent ist der Anteil der AfD-Wähler besonders hoch, die aus Angst ihre politische Meinung zurückhielten. Nur 47 Prozent von ihnen äußerten sich nach eigenen Angaben frei. Bei der FDP waren es 38 Prozent der Anhänger, die aus Angst ihre Meinung nicht sagten. Am freiesten äußerten sich Wähler der Grünen (68 Prozent), der SPD (67 Prozent) und der CDU (60 Prozent). Hingegen sagten nur 25 Prozent der SPD- und Grünen-Wähler ihre Meinung nicht, weil sie Angst vor Konsequenzen hatten.

Unterdrückte Meinungsäußerung aus Angst vor negativen Konsequenzen: nach Parteianhängerschaften. Grafik: Insa-Consulere.

Junge Menschen äußern sich weniger frei

Vor allem junge Menschen machten häufiger die Erfahrung, ihre Meinung nicht offen sagen zu können. Je älter die Menschen waren, desto weniger wurde sich aus Furcht vor negativen Konsequenzen zurückgehalten. Bei den 18- bis 29jährigen haben mit 40 Prozent beinahe die Hälfte der Befragten die Erfahrung gemacht, ihre politische Meinung schon einmal aus Angst unterdrückt zu haben.

Nur 41 Prozent in der Alterskohorte hatten keine Sorgen vor negativen Konsequenzen ihrer Meinungsäußerung. Ähnlich verhielt es sich bei den 30 bis 39 Jahre alten Personen. Bei ihnen unterdrückten sogar 45 Prozent ihre freie Rede, weil sie negative Folgen befürchteten.

Unterdrückte Meinungsäußerung aus Angst vor negativen Konsequenzen: nach Altersgruppen. Grafik: Insa-Consulere.

Mit dem Alter schwindet die Angst

Erst ab der Alterskohorte der 50- bis 59jährigen sinken die Sorgen deutlich, negative Konsequenzen zu erwarten. Bei ihnen hielten aber immer noch 30 Prozent ihre Meinung zurück, 59 Prozent nicht. Bei Älteren insgesamt „überwiegt eindeutig die Anzahl derer, die diese Erfahrung noch nicht gemacht haben“, folgerte Binkert.

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Bei den über 70jährigen schrumpfte der Anteil derjenigen, die ihre Meinung nicht sagten, auf 18 Prozent, während sich 75 Prozent der Altersgruppe bislang nicht um negative Folgen sorgten. Insgesamt wurden beim Insa-Meinungstrend vom 28. April 2.006 Personen befragt. Die angegebene Fehlertoleranz wurde mit plus/minus 2,5 Prozentpunkten angegeben. (rsz)

Ein Mund mit Reißverschluß (Symbolbild): Um die Meinungsfreiheit in Deutschland ist es schlecht bestellt. Foto: IMAGO / Panthermedia.
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