STUTTGART. Vor dem Landgericht Stuttgart hat der Mordprozeß gegen den afghanischen Asylbewerber Ramin F. begonnen. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, am 15. November 2024 in Hochdorf (Baden-Württemberg) einen 56jährigen Jogger mit mehreren Messerstichen getötet zu haben.
Demnach habe der Afghane dem ihm völlig unbekannten Software-Entwickler Fabrice D., einem französischen Staatsbürger, auf einem Gehweg aufgelauert und ihn ohne Vorwarnung mit einem 17 Zentimeter langen Messer viermal in die Brust gestochen. Ein Stich habe das Herz durchbohrt. Das Opfer verblutete noch am Tatort.
Der mutmaßliche Täter war 2022 nach Deutschland eingereist und in einer Asylunterkunft in Hochdorf untergebracht. Nachdem es dort wiederholt zu Konflikten gekommen war, wurde er kurz vor der Tat nach Wernau verlegt. Am Tattag kehrte er dennoch nach Hochdorf zurück, wo es erneut zu einem Streit mit einem Hausmeister gekommen sein soll. Dabei habe er laut Anklage gedroht: „Ich werde euch alle umbringen!“
Afghane weigert sich, neben Frau zu sitzen
Die Tat wertet die Staatsanwaltschaft als Ausdruck allgemeiner Frustration. Der Angriff habe der bloßen Entladung angestauter Aggressionen gedient. Nach dem Messerangriff floh der mutmaßliche Täter in ein nahegelegenes Waldstück. Die Polizei nahm ihn rund eine Stunde später in der Unterkunft in Wernau fest.
Zum Auftakt des Prozesses wurde lediglich die Anklageschrift verlesen. Eine Aussage des Angeklagten steht noch aus. Laut Beobachtern ließ dieser durch seinen Verteidiger zunächst eine weibliche Dolmetscherin aus dem Saal entfernen – er weigere sich, neben einer Frau zu sitzen. (rr)