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Entwicklungspolitik: Deutschland zahlt deutlich mehr an die Vereinten Nationen, als es müßte

Entwicklungspolitik: Deutschland zahlt deutlich mehr an die Vereinten Nationen, als es müßte

Entwicklungspolitik: Deutschland zahlt deutlich mehr an die Vereinten Nationen, als es müßte

Auf dem Foto spricht Außenministerin Annalena Baerbock vor der UN-Generalversammlung. Deutschland ist der zweitgrößte Geldgeber an die Vereinten Nationen. (Themenbild)
Auf dem Foto spricht Außenministerin Annalena Baerbock vor der UN-Generalversammlung. Deutschland ist der zweitgrößte Geldgeber an die Vereinten Nationen. (Themenbild)
Annalena Baerbock bei der Uno-Generalversammlung im Februar 2024: Seit 2008 haben sich die Ausgaben an die Vereinten Nationen verfünffacht Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Mary Altaffer
Entwicklungspolitik
 

Deutschland zahlt deutlich mehr an die Vereinten Nationen, als es müßte

Steuergeld sparen? Aber doch bitte nicht, wenn es um die UN geht. Auch im vergangenen Jahr war die Bundesrepublik der zweitgrößte Geldgeber der Vereinten Nationen – ohne, daß sie dazu überhaupt verpflichtet wurde.
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BERLIN. Deutschland ist auch im vergangenen Jahr der zweitgrößte Geldgeber der Vereinten Nationen (UN) geblieben. Insgesamt zahlte die Bundesrepublik rund 5,1 Milliarden Euro an den Verein und dessen Sonderorganisationen, wie aus dem neuen Bericht der Bundesregierung zur Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen hervorgeht. Davon entfielen nur 13,8 Prozent auf sogenannte Pflichtbeiträge, der Rest auf freiwillige Leistungen.

Mehr als die Hälfte der deutschen Zahlungen, rund 2,7 Milliarden Euro, flossen in die humanitäre Hilfe. Auch hier sei Deutschland der zweitgrößte Geber, teilte die Bundesregierung weiter mit. Der größte Geldgeber bleiben weiterhin die Vereinigten Staaten. Für die UN-Missionen zur Friedenssicherung gab die Bundesrepublik 352 Millionen Euro aus. Nicht enthalten sind die Ausgaben der Bundeswehr für die Teilnahme daran, die im vergangenen Jahr 421,4 Millionen Euro betrugen.

Die deutschen Ausgaben an die Vereinten Nationen sind erstmals seit 2012 gesunken

Im Vorjahr hatte die Bundesregierung mit 6,8 Milliarden Euro eine Rekordsumme ausgegeben, wovon mehr als 87 Prozent auf freiwillige Leistungen entfielen. Damit sanken die Beiträge im vergangenen Jahr erstmals seit 2012. Im Vergleich zum Jahr 2008 haben sich die deutschen Ausgaben für das UN-System jedoch mehr als verfünffacht. Damals betrugen sie mehr als 1,35 Milliarden US-Dollar. Das entspricht etwa 920 Millionen Euro zum damaligen Durchschnittskurs.

Kritiker bemängeln, daß die Bundesrepublik trotz der Zahlungshöhe wenig Einfluß ausübt. 2022 beklagte ein Viertel der vom Centre for Humanitarian Action befragten Entwicklungspolitik-Experten diesen Umstand. Auch die Finanzierung des Palästinenserhilfswerks der Vereinten Nationen (UNRWA) sorgt regelmäßig für Kontroversen. Im Jahr 2022 zahlte die Bundesregierung umgerechnet mehr als 190 Millionen Euro an die Organisation. Ihr wird vorgeworfen, die Schüler der UNRWA-eigenen Einrichtungen in einem antiisraelischen Geist zu indoktrinieren. (kuk)

Annalena Baerbock bei der Uno-Generalversammlung im Februar 2024: Seit 2008 haben sich die Ausgaben an die Vereinten Nationen verfünffacht Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | Mary Altaffer
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