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Thilo Sarrazin, Deutschland auf der schiefen Bahn, Langen Müller Verlag

Halbjahresbilanz 2024: Wegen roter Zahlen: Deutsche Bahn will 30.000 Mitarbeiter entlassen

Halbjahresbilanz 2024: Wegen roter Zahlen: Deutsche Bahn will 30.000 Mitarbeiter entlassen

Halbjahresbilanz 2024: Wegen roter Zahlen: Deutsche Bahn will 30.000 Mitarbeiter entlassen

Um aus den roten Zahlen zu kommen, wie die Bahn 30.000 Mitarbeiter entlassen JF-Montage: picture alliance / pressefoto_korb | Micha Korb/ picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg
Halbjahresbilanz 2024
 

Wegen roter Zahlen: Deutsche Bahn will 30.000 Mitarbeiter entlassen

„Pünktlich“ heißt bei der Bahn bekanntlich schon, wenn der Zug mal nur fünf Minuten zu spät kommt. Doch immer weniger Verbindungen erreichen selbst dieses Ziel. Der Konzern steckt tief in der Krise – und kündigt an, in naher Zukunft Zehntausende Mitarbeiter zu entlassen.
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BERLIN. Die Deutsche Bahn (DB) hat angekündigt, in den kommenden fünf Jahren 30.000 Mitarbeiter zu entlassen, um aus den roten Zahlen zu kommen. „Wir wollen in den nächsten fünf Jahren den Personalbedarf um etwa 30.000 Vollzeitpersonale reduzieren“, sagte DB-Finanzchef Levine Holle am Donnerstag der Presseagentur dpa zufolge bei der Vorstellung der Halbjahresbilanz 2024.

„Wir müssen in Zukunft mehr Bahn mit weniger Menschen schaffen“, unterstrich der Manager und versicherte, noch in diesem Jahr würden 1.500 Stellen in der Bahnverwaltung gestrichen. Holle mahnte, das Unternehmen müsse endlich in allen Bereichen wieder profitabel werden.

GDL-Streiks kosten DB rund 300 Millionen Euro

Hintergrund ist die schlechte Wirtschaftslage des Konzerns, der in der ersten Jahreshälfte 2024 fast 700 Millionen Euro Minus gemacht hatte. „Der DB-Konzern schloß das erste Halbjahr 2024 mit einem operativen Verlust von minus 677 Millionen Euro ab – mehr als 950 Millionen schlechter als im ersten Halbjahr 2023“, teilte die DB dazu mit.

Eckdaten zur DB-Halbjahresbilanz 2024 Grafik: picture alliance/dpa/dpa Grafik | dpa-infografik GmbH
Eckdaten zur DB-Halbjahresbilanz 2024 Grafik: picture alliance/dpa/dpa Grafik | dpa-infografik GmbH

Schuld daran seien die marode Schieneninfrastruktur, aber auch Unwetter und die Streiks der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) im Frühjahr. Allein diese hätten die Bahn 300 Millionen Euro gekostet. „Extremwetterereignisse in nie dagewesenem Ausmaß haben die ohnehin sanierungsbedürftige Schieneninfrastruktur an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gebracht und die betriebliche und finanzielle Lage im Personen- und Güterverkehr verschärft. Dazu kamen Streiks und Havarien wie der Rauhebergtunnel“, beteuerte DB-Chef Richard Lutz.

Was heißt „pünktlich“ bei der Bahn?

Darunter habe erneut auch die Pünktlichkeit der Züge gelitten. So seien im Fernverkehr nur noch 62,7 Prozent der Züge pünktlich gewesen. Im Vergleichszeitraum 2023 waren es noch 68,7 Prozent.

Als „pünktlich“ gilt ein Zug für die Bahn, wenn er eine Verspätung von weniger als etwa sechs Minuten hat oder, wenn die Fahrgäste weniger als eine Viertelstunde zu spät am Ziel ankommen – „unter Berücksichtigung funktionierender oder verpaßter Anschlüsse, Ausfällen und Ersatzzüge, Fahrplanänderungen und alternativen Verbindungen“. (fw)

Um aus den roten Zahlen zu kommen, wie die Bahn 30.000 Mitarbeiter entlassen JF-Montage: picture alliance / pressefoto_korb | Micha Korb/ picture alliance/dpa | Moritz Frankenberg
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