HOHENWEIDEN. Nach dem mutmaßlichen Brandanschlag auf ein Umzugsunternehmen im zu Schkopau gehörenden Hohenweiden im Saalekreis hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Fünf der sechs Lkw brannten Montag morgen vollständig aus, ein weiterer wurde stark beschädigt. Die Firma gehört dem AfD-Kommunalpolitiker Sven Ebert. Auf sein Unternehmen hatte mutmaßlich die Antifa bereits in der Vergangenheit Farbanschläge verübt.
Die Flammen waren nach Medienberichten bis ins zehn Kilometer entfernte Halle an der Saale zu sehen. Der Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen mehrere hunderttausend Euro. Ein politischer Hintergrund wird nicht ausgeschlossen. Das Unternehmen Umzüge Ebert hat acht Zweigniederlassungen in Mitteldeutschland.
Urteil gegen AfD-Politiker Ebert
Eine Mitarbeiterin sagte dem MDR, daß fast der gesamte Fuhrpark der Firma zerstört worden sei. Lediglich ein Fahrzeug sei noch verfügbar. Dennoch gehe der Betrieb mit Leihfahrzeugen weiter. Die Polizei teilte mit, man ermittle in alle Richtungen. Firmeneigentümer Sven Ebert sitzt für die AfD im Schkopauer Gemeinderat und gehört dem Kreistag Saalekreis an.
Weil der Kommunalpolitiker im Frühjahr 2021 zwei junge Frauen attackiert haben soll, die zuvor AfD-Wahlplakate besprüht hatten, verurteilte ihn das Landgericht Halle im Januar wegen gefährlicher Körperverletzung zu sechs Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung. Er soll ihnen das Handy aus der Hand geschlagen und sie getreten haben. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Ebert hat Revision vor dem Oberlandesgericht Naumburg eingelegt. (fh)