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Nach Angriff: Berliner Universität darf antisemitischen Schläger nicht rauswerfen

Nach Angriff: Berliner Universität darf antisemitischen Schläger nicht rauswerfen

Nach Angriff: Berliner Universität darf antisemitischen Schläger nicht rauswerfen

Besucher mit Israel-Flagge und Kippa stehen beim traditionellen zentralen Chanukka-Lichterzünden am Brandenburger Tor vor dem Leuchter. Das jüdische Lichterfest beginnt am 7. und endet am 15. Dezember. Besucher mit Israel-Flagge und Kippa am Brandenburger Tor: Nicht unweit von hier wurde ein jüdischer Student an der Freien Universität Berlin Opfer eines antisemitschen Prügelangriffs Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow
Besucher mit Israel-Flagge und Kippa stehen beim traditionellen zentralen Chanukka-Lichterzünden am Brandenburger Tor vor dem Leuchter. Das jüdische Lichterfest beginnt am 7. und endet am 15. Dezember. Besucher mit Israel-Flagge und Kippa am Brandenburger Tor: Nicht unweit von hier wurde ein jüdischer Student an der Freien Universität Berlin Opfer eines antisemitschen Prügelangriffs Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow
Besucher mit Israel-Flagge und Kippa am Brandenburger Tor: Nicht unweit von hier wurde ein jüdischer Student Opfer eines antisemitschen Prügelangriffs Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow
Nach Angriff
 

Berliner Universität darf antisemitischen Schläger nicht rauswerfen

Nach der Prügelattacke auf einen jüdischen Studenten in Berlin wird die Exmatrikulation seines propalästinensischen Angreifers und Kommilitonen gefordert. Doch der Universität und dem Berliner Senat sind die Hände gebunden – behaupten sie.
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Cato, Palmer, Exklusiv

BERLIN. Berlins Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) hat Forderungen nach einer Exmatrikulation eines Studenten der Freien Universität Berlin (FU), der einen jüdischen Kommilitonen aus politischen Gründen verprügelt haben soll, abgelehnt. „Es ist ein hohes Grundrecht, das hier betroffen wäre von einer Exmatrikulation“, sagte sie dem RBB am Dienstag abend. „Exmatrikulation aus politischen Gründen lehne ich auch grundsätzlich ab.“

„Wir wollen die Hochschulen nicht zu Gated Communitys machen“, führte Czyborra aus. Und weiter: „Die Wissenschaft lebt von Austausch, lebt von Internationalität, lebt von internationalen Studierenden. Und natürlich gibt es auch dann mal Konflikte auf dem Campus. Und die müssen wir eindämmen.“

Universität fehlt rechtliche Grundlage für Rauswurf

Zuvor hatte der Zentralrat der Juden den Rauswurf des mutmaßlich antisemitischen Täters gefordert. „Wer einen jüdischen Kommilitonen krankenhausreif schlägt, weil er Jude ist, der hat an einer deutschen Universität nichts zu suchen“, forderte Zentralratspräsident Josef Schuster. „Eine Exmatrikulation des betreffenden Studenten ist alternativlos.“

Wie die Universität und die Wissenschaftssenatorin nun mitteilten, sei ein solcher Rauswurf rechtlich nicht möglich. Lediglich ein Hausverbot von drei Monaten könne gegen den Tatverdächtigen ausgesprochen werden. Dazu sagte FU-Präsident Günter Matthias Ziegler dem RBB: „Ich habe den Eindruck, daß wir nachschärfen müssen, zumindest in den Hilfsmitteln, die wir haben. Und daß das, was im Moment besteht, eben ein Hausverbot, begrenzt auf drei Monate, möglicherweise für die Situationen, die wir haben, nicht reichen wird.“

Verprügelt weil er Jude ist

Der 30jährige jüdische Student Lahav Shapira soll am vergangenen Wochenende Opfer einer Prügelattacke geworden sein. Er wurde mit Knochenbrüchen im Gesicht in ein Krankenhaus eingeliefert. Während eines Streites mit einem 23jährigen propalästinensischen Kommilitonen soll dieser ihn geschlagen und getreten haben.

Später korrigierte die Staatsanwaltschaft: „Es gibt keine Anhaltspunkte dafür, daß der Geschädigte in irgendeiner Weise zu einer Eskalation beigetragen oder gar einen Angriff provoziert habe.“ Der zunächst flüchtige Tatverdächtige wurde ermittelt und befindet sich derzeit bis zum Prozeßbeginn auf freiem Fuß. In der Vergangenheit kam es wiederholt zu antisemitischen Ausschreitungen in Deutschland. Gewalt gegen Juden ist unter Muslimen deutlich akzeptierter als in der Gesamtbevölkerung. (sv)

Besucher mit Israel-Flagge und Kippa am Brandenburger Tor: Nicht unweit von hier wurde ein jüdischer Student Opfer eines antisemitschen Prügelangriffs Foto: picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow
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