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Kriminalfall: Tödlicher Brandanschlag in Solingen war keine fremdenfeindliche Tat

Kriminalfall: Tödlicher Brandanschlag in Solingen war keine fremdenfeindliche Tat

Kriminalfall: Tödlicher Brandanschlag in Solingen war keine fremdenfeindliche Tat

Brandanschlag mit vier Toten: Beamte der Polizei durchsuchen das Haus des Tatverdächtigen in Solingen
Brandanschlag mit vier Toten: Beamte der Polizei durchsuchen das Haus des Tatverdächtigen in Solingen
Beamte der Polizei durchsuchen das Haus des Tatverdächtigen in Solingen Foto: picture alliance/dpa | Christoph Reichwein
Kriminalfall
 

Tödlicher Brandanschlag in Solingen war keine fremdenfeindliche Tat

Bei einem schrecklichen Brandanschlag in Solingen stirbt eine bulgarische Familie. Politiker und linke Publizisten sprechen schnell von einem angeblich „rassistischen Motiv“. Nun stellt sich heraus: Es gab ganz andere Gründe. Wer ist der mutmaßliche Mörder?
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SOLINGEN. Der Solinger Brandanschlag mit vier Toten vor zwei Wochen hat doch keinen fremdenfeindlichen Hintergrund. Bei dem Tatverdächtigen handelt um einen 39jährigen, der die Tat mutmaßlich aufgrund eines persönlichen Streits mit der Vermieterin begangen haben soll, wie die Staatsanwaltschaft Wuppertal am Mittwoch mitteilte.

Mehrere Politiker und Publizisten der politischen Linken hatten zuvor behauptet, daß es sich um eine rassistische Tat handele. Bei den Opfern der Brandstiftung handelt es sich um eine vierköpfige bulgarische Familie. Die 28jährige Frau, der 29jährige Mann und die beiden Kinder hatten sich nicht rechtzeitig retten können.

Der Tatverdächtige soll am Montag erneut versucht haben, einen Menschen umzubringen, indem er einen 44jährigen mit einer Machete angegriffen und lebensgefährlich verletzt haben soll. Als Grund nennt die Polizei ein offenbar gescheitertes Drogengeschäft zwischen Opfer und Täter. Der Mann soll dabei mehrfach versucht haben, sein Opfer zu skalpieren.

Eine Hausdurchsuchung war bereits vorbereitet

In Verdacht geriet der 39jährige allerdings bereits vor dem Vorfall vom Montag. Vor dem Brandanschlag sei er mehrfach von Überwachungskameras in Tatortnähe gefilmt worden und habe auffälliges Verhalten gezeigt, erklärte Staatsanwalt Heribert Kaune-Gebhardt. So sei der Tatverdächtige mehrfach vor dem Haus hin und her gelaufen, zuletzt etwa vier Minuten vor dem Ausbruch des Feuers.

Anhand später entdeckter Videoaufnahmen, die weiter entfernt vom Tatort aufgenommen wurden, sei der Täter identifiziert worden. Während der Tat habe er weiße Schuhe, einen Rucksack und eine Mütze getragen, die die Identifizierung erleichterte.

Die Vermieterin des Hauses habe während einer Befragung durch die Polizei auf einen ehemaligen Mieter hingewiesen, mit dem sie im Streit stehe. Sie hatte ihm im Jahr 2022 aufgrund von Mietschulden die Wohnung gekündigt. Diesen Mieter habe man überprüft und eine starke „optische Übereinstimmung“ mit der Person auf den Videoaufnahmen festgestellt. Zum Zeitpunkt des Machetenangriffs habe man bereits eine Hausdurchsuchung vorbereitet.

Staatsanwaltschaft: Tatverdächtiger sympathisiert mit „Partei der Mitte“

Trotz der starken Verletzungen konnte das Opfer des Angriffs den Namen des Täters nennen. Daher sei der Polizei klar geworden, daß es sich um die Person handele, die bereits bei dem Brandanschlag als Verdächtiger gegolten habe. Bei der anschließenden Hausdurchsuchung habe man „belastendes Material“ gefunden.

Hinweise auf eine fremdenfeindliche Motivation gebe es nicht. Der Tatverdächtige habe Freunde mit Wurzeln „über alle Kontinente hinweg“ gehabt und sympathisiere offenbar mit einer „Partei der Mitte“. Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung soll der Tatverdächtige den Namen Daniel S. tragen und die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen.

Zwar gebe es einen Zeugen, der angebe, während des Machetenangriffs „Sieg Heil“-Rufe im Treppenhaus gehört zu haben, ein anderer Zeuge habe jedoch nur von Hilfeschreien berichtet. Auch das Opfer der Attacke widersprach der Behauptung des Zeugen.

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Linker Buchautor verbreitete Falschnachrichten

Kurz nach der Tat hatte unter anderem der Wuppertaler SPD-Politiker Helge Lindh behauptet, bei dem Brandanschlag sei ein „rassistisches Motiv nicht auszuschließen“. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Behörden nach eigenen Aussagen keine Anhaltspunkte für ein fremdenfeindliches Motiv gehabt.

Der linke Buchautor Stephan Anpalagan hatte auf dem sozialen Netzwerk X behauptet, es handele sich um einen „rassistischen Brandanschlag“. Heute ruderte er zurück: „Mein Tweet ist, nach jetzigem Stand, falsch.“ Aufgrund des Zeugen, der „Sieg Heil“-Rufe gehört haben wolle sei der Fall allerdings noch nicht „ausermittelt“.

Lindh und Anpalagan bezogen sich dabei auf einen Brandanschlag in Solingen aus dem Jahr 1993. Damals hatten fünf Rechtsextreme das Haus einer türkischen Familie angezündet und dabei fünf Menschen getötet.

(lb)

Beamte der Polizei durchsuchen das Haus des Tatverdächtigen in Solingen Foto: picture alliance/dpa | Christoph Reichwein
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