ROSTOCK. Eine etwa zehnköpfige Gruppe von Arabern hat am Samstag in Rostock zwei Gleichaltrige niedergestochen. Zuvor soll es eine Schlägerei zwischen zwei Migrantengruppen gegeben haben, berichten die Rostocker Polizei und Bild.
Demnach gingen gegen 22 Uhr mehrere Notrufe bei den Behörden ein. Zeugen berichteten, daß sich mehrere Migranten eine körperliche Auseinandersetzung „im Bereich eines Supermarktes“ in Rostock lieferten. Bis zu zehn Personen sollen auf einen am Boden liegenden Mann eingeschlagen haben.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte hatte das 19jährige Opfer bereits das Bewußtsein verloren. Einige der Angreifer hatten Messer gezückt und mindestens zwei Opfern Stichverletzungen zugefügt. Durch die Polizisten aufgescheucht, flüchteten die Tatverdächtigen.
Tatverdächtige sind Araber
Obwohl die Beamten die Verfolgung aufnahmen, konnten sie die Migrantengruppe nicht ausfindig machen. Der bewußtlose Mann und eine weitere Person mußten wegen Stichverletzungen im Krankenhaus behandelt werden. Am Sonntag schwebte eines der Opfer noch immer in Lebensgefahr. Die beiden Verletzten sollen Russisch gesprochen haben.
Bei den Tatverdächtigen soll es sich um eine Gruppe junger Araber im Alter von 18 bis 21 Jahre handeln. Sie werden wegen versuchten Totschlags gesucht.
Gewalttaten nehmen in Rostock zu
Im vergangenen Jahr verzeichnete die Rostocker Polizei einen Anstieg der Gewaltkriminalität um 4,8 Prozent. Mehr als 3.000 Fälle von Raub, Räuberischer Erpressung und Körperverletzung zählten die Behörden fest. Im Vorjahr waren es mehr als 2.800 Fälle gewesen.
Messerkriminalität wurde dabei nicht gesondert erfaßt. Auch der Anteil Nicht-Deutscher bei Gewaltverbrechen ist nicht spezifisch entschlüsselt. Von den insgesamt mehr als 7.000 Tatverdächtigen hatten allerdings fast 2.000 keinen deutschen Paß.
Das entspricht fast 27 Prozent aller Tatverdächtigen. Zum Vergleich: 2023 hatten laut NDR etwa neun Prozent der Einwohner Rostocks keine deutsche Staatsbürgerschaft.
Messerangriffe steigen seit einigen Jahren
In den vergangenen Jahren ist die Anzahl von Messerangriffen in Deutschland angestiegen. Das genaue Ausmaß des Anstiegs ist allerdings statistisch schwer erfaßbar. Das Bundeskriminalamt begann erst 2021 mit der gesonderten Erfassung von Messerkriminalität.
Während Messerangriffe für 2021 als allgemeines Phänomen erfaßt wurden, zählt die Statistik für die Jahre 2022 und 2023 lediglich solche Stichwaffen-Angriffe die im Zusammenhang mit gefährlicher Körperverletzung begangen wurden, sowie Angriffe bei Raubüberfällen.
Demnach wurden 2021 insgesamt 10.917 solcher Attacken begangen. Davon waren mehr als 7.000 Fälle Körperverletzungen und mehr als 3.000 fanden im Zusammenhang mit Raubüberfällen statt. Etwa 800 Messerangriffe ereigneten sich in Fällen, die nicht gesondert erfaßt wurden.
Mehr Messergewalt bei Raubüberfällen und Körperverletzung
2022 gab es mehr als 8.000 Messerangriffe, die als Körperverletzung gezählt wurden. In mehr als 4.000 Fällen kam es während Raubüberfällen zu Messergewalt. Obwohl derartige Angriffe, die nicht innerhalb dieser beiden Tatkategorien stattfanden, 2022 nicht gezählt wurden, verzeichnete das Jahr demnach einen Zuwachs an Angriffen mit Stichwaffen.
2023 stieg die Messergewalt erneut an. In Fällen von gefährlicher oder schwerer Körperverletzung kam es in beinahe 9.000 Fällen zu solchen Angriffen – ein Anstieg von knapp 9,7 Prozent. Bei Raubüberfällen stieg die Zahl um mehr als 14 Prozent. Beinahe 5.000 Fälle zählte das Bundeskriminalamt.
Berliner Charité schlägt Alarm
Für 2024 wird ein erneuter Anstieg erwartet. Im August schlug die Berliner Charité Alarm: Demnach habe das Klinikum in den ersten sechs Monaten des Jahres so viele Opfer mit durch Klingen hervorgerufenen Stich- oder Schnittwunden behandelt wie im gesamten Jahr 2023. Der Geschäftsführende Direktor des Centrums für Muskuloskeletale Chirurgie, Ulrich Stöckle betonte, daß dies sein Team sehr belaste: „Auch wenn wir unsere Arbeit jeden Tag höchst professionell bewältigen, können wir nach der Behandlung von derartigen Verletzungen nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, sagte der Mediziner.
Wie die Berliner Polizeipräsidentin Barbara Slowik im Juni betonte, geht dieser Anstieg vor allem auf Täter ohne deutsche Staatsangehörigkeit zurück. Demnach seien „Nichtdeutsche überrepräsentiert“. Die Gewalt in Berlin sei in erster Linie „jung, männlich und hat einen nicht-deutschen Hintergrund. Das gilt auch für Messergewalt“.
Nach einer Statistik der Bundespolizei wurden 2023 etwa 35 Prozent aller Gewalttaten in Bahnhöfen von Einwanderern begangen. Dabei machen diese lediglich etwa 16 Prozent der Allgemeinbevölkerung aus. (lb)