BERLIN. Der Berater der Bundesregierung, Ulrich Klotz, hat Zweifel an der linksextremen Urheberschaft des Tesla-Anschlags geäußert. Auf dem sozialen Netzwerk X schrieb der Informatiker: „Wer war es wirklich? Seit dem Reichstagsbrand ist es ein klassisches Muster von Rechten, den Linken (Brand-)Anschläge in die Schuhe zu schieben. Motivlage und Folgewirkungen sprechen dafür, daß es im aktuellen Fall in Brandenburg wieder genauso war.“
Dazu veröffentlichte er ein Foto vom attackierten Umspannwerk sowie zwei historische Bilder. Eines davon stammt vom 27. Februar 1933 und zeigt den brennenden Reichstag. Das andere Bild zeigt ein Wahlplakat der NSDAP, das auf den Vorfall Bezug nimmt.
Cui bono?#Vulkangruppe #Tesla
Wer war es wirklich?
Seit dem Reichstagsbrand ist es ein klassisches Muster von Rechten, den Linken (Brand-)Anschläge in die Schuhe zu schieben. Motivlage & Folgewirkungen sprechen dafür, dass es im aktuellen Fall in Brandenburg wieder genauso war. pic.twitter.com/dEY9XIGhYO— Ulrich Klotz | @ ulky.bsky.social (@ulky) March 6, 2024
Ging es um die „Spaltung und Zersetzung der Gesellschaft“?
Es gehe bei dem Anschlag mutmaßlich nicht um Elektroautos, sondern „um Spaltung und Zersetzung der Gesellschaft“, fügte er in einem Kommentar hinzu. In einem anderen Beitrag deutete er an, hinter dem Brandanschlag könne ein Geheimdienst stecken. Es sei ein „KGB-Muster“ erkennbar.
Seit Benno Ohnesorg wurden viele Anschläge, RAF usw. von der Stasi getriggert. Die haben immer beide Seiten, sowohl Links- wie Rechtsradikale angestiftet. Das ist alles KGB Muster. Und die haben Motive.
— Ulrich Klotz | @ ulky.bsky.social (@ulky) March 6, 2024
Ebenfalls deutet Klotz durch den Post an, daß die Nationalsozialisten 1933 den Reichstag in Brand setzten und der später verurteilte niederländische Kommunist Marinus van der Lubbe unschuldig sei. Der Reichstagsbrand ist seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs von einer Vielzahl von Historikern untersucht worden. Obwohl fest steht, daß die NSDAP den Vorfall instrumentalisierte und als Ausgangspunkt nutzte, um Deutschland zu einer Diktatur umzubauen, wurden bis heute keine Hinweise dafür gefunden, daß sie den Brand selbst legte oder anordnete.
Ulrich Klotz war zuletzt Teil der Expertengruppe „Zukunft der Arbeit“, die die Bundesministerien für Wirtschaft und Klimaschutz und für Bildung und Forschung beriet. Im Januar veröffentlichte die Gruppe etwa ein Thesenpapier über die „Akzentverschiebung von einer Erwerbs- zu einer Tätigkeitsgesellschaft“ und stellte es an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften vor.
Ob die Ermittlungsbehörden die Theorie ernst nehmen, ist allerdings zweifelhaft. Sie gehen mittlerweile davon aus, daß ein Selbstbezichtigungsschreiben der linksextremen Gruppierung „Vulkangruppe“ echt ist. (lb)