ROM. Nächste Hiobsbotschaft für die AfD: Nach dem französischen Rassemblement National (RN) geht nun auch die italienische Rechtspartei „Lega“ unter Parteichef Matteo Salvini auf Distanz. Die Delegation der Partei im EU-Parlament teilte nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa mit, sie sei sich bei der Frage nach einer weiteren Zusammenarbeit mit der AfD einig mit dem RN. „Matteo Salvini und Marine Le Pen sind sich wie immer perfekt einig.“
Hintergrund ist ein Interview des AfD-Spitzenkandidaten zur EU-Wahl, Maximilian Krah, in einer italienischen Zeitung. Gegenüber dem italienischen Massenblatt La Repubblica hatte er auf Nachfrage gesagt, nicht jedes Mitglied der SS sei automatisch auch ein Verbrecher gewesen. „Ich werde nie sagen, daß jeder, der eine SS-Uniform trug, automatisch ein Krimineller war.“ Die SS hatte gegen Ende des Zweiten Weltkrieges in Frankreich und Italien mehrere Massaker verübt.
Salvini regiert als Juniorpartner zusammen mit Giorgia Meloni und ist Verkehrsminister. Eigentlich galt er bis jetzt als treuer Verbündeter der AfD. Bereits am Wochenende war die Partei von Alice Weidel und Tino Chrupalla nach JF-Informationen von der spanischen Vox-Partei nicht zu einer Großkundgebung der europäischen Rechtsparteien eingeladen worden. Auch die FPÖ solidarisierte sich bisher noch nicht öffentlich mit der AfD. (ho)