HAMBURG. Die Zahl der Einbürgerungen hat in Hamburg in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Während 2020 noch 4.502 Ausländer die deutsche Staatsangehörigkeit erhielten, waren es 2023 bereits 7.537, wie der Senat auf Anfrage des stellvertretenden Hamburger AfD-Fraktionsvorsitzenden Alexander Wolf mitteilte.
Im laufenden Jahr liegt die Zahl der Einbürgerungen bislang bei 6.281. In den Jahren 2021 und 2022 wurden 5.264 beziehungsweise 6.284 Personen eingebürgert. Zudem geht aus der Antwort des Senats hervor, daß der Anteil der abgelehnten Einbürgerungsanträge in den vergangenen Jahren stets weniger als ein Prozent betrug.
Syrer werden am häufigsten eingebürgert
Mit insgesamt 6.120 Einbürgerungen liegen Syrer im Zeitraum von 2020 bis September 2024 an der Spitze der Ausländer, die in der Hansestadt einen deutschen Paß erhielten. Auf Platz zwei und drei folgen Afghanen mit 3.715 Einbürgerungen beziehungsweise Iraner mit 2.581 Einbürgerungen.
Die stark steigende Zahl an Einbürgerungen im Stadtstaat entspricht der allgemeinen Entwicklung in Deutschland. Im Jahr 2023 wurden in der Bundesrepublik 200.100 Personen eingebürgert – so viele wie noch nie seit der Jahrtausendwende und fast doppelt so viele wie noch 2020, als die Zahl der Einbürgerungen bei 109.885 lag.
AfD-Politiker Wolf beklagt „Mißbrauch des Asylrechts“
Aufgrund des neuen Staatsangehörigkeitsrechts, das im Juni in Kraft trat, wird die Zahl der Einbürgerungen aller Voraussicht nach weiter in die Höhe gehen. Durch die neue Gesetzeslage können Ausländer nun bereits nach fünf Jahren Aufenthalt in Deutschland den deutschen Paß bekommen. Bei „besonderen Integrationsleistungen“, wie es im Gesetzestext heißt, ist dies bereits nach drei Jahren möglich. Zuvor war eine Einbürgerung erst nach acht Jahren möglich.
Der AfD-Fraktionsvize Wolf sprach angesichts der Antwort des Senats auf seine Anfrage davon, daß das Recht auf Asyl „ad absurdum geführt“ werde. „Asyl bedeutet Schutz auf Zeit – nicht Anspruch auf Einbürgerung! Wenn die Fluchtgründe wegfallen, sollen Asylbewerber in ihre Heimatländer zurückkehren“, forderte er. Dies sei jahrzehntelang Konsens „in unserem Land“ gewesen. Doch inzwischen würden die Bundesregierung und der Senat das Asylrecht als „Einwanderungs- und Einbürgerungsturbo“ mißbrauchen. (dh)