LEIPZIG. Der Musiker Gil Ofarim hat auch zwei Monate nach seinem Verleumdungsprozeß die Auflage von 10.000 Euro noch immer nicht gezahlt. Der Sänger der beiden Rockbands „Zoo Army“ und „Acht“ soll die Summe noch nicht beglichen haben, wie das Landgericht Leipzig laut der Jüdischen Allgemeine am Donnerstag mitteilte.
Ofarim hatte im November vergangenen Jahres zugegeben, einem Hotelbesitzer 2021 fälschlich Antisemitismus vorgeworfen zu haben. Der 41jährige entschuldigte sich für sein Handeln. Das Auflagengeld solle sowohl der Jüdischen Gemeinde Leipzig als auch dem das Haus der Wannseekonferenz betreuenden Trägerverein zugute kommen. Der Fall erregte damals deutschlandweit Aufsehen. Zahlreiche Politiker und Prominente reagierten mit Pauschalurteilen über das Hotel und seinen Geschäftsführer.
Nach Ofarim-Geständnis: Westin-Manager versöhnt sich mit Jüdischer Gemeinde Leipzig
Der Manager des Westin Grand Leipzig hatte sich zuletzt mit dem Ariowitschhaus, einer in Leipzig ansässigen jüdischen Kultureinrichtung, in Verbindung gesetzt, um über sein Leben nach den erfundenen Anschuldigungen zu berichten. Bei dem Treffen waren neben dem sächsischen Landesrabbiner Zsolt Balla auch Sachsens Beauftragter für jüdisches Leben, Thomas Feist (CDU), zugegen.
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Es sei ihm ein wichtiges Anliegen, daß sich die jüdische Gemeinde selbst ein Bild von ihm machen könne. „Diese Geste hat uns beeindruckt und unser Treffen diese Woche, inklusive Synagogenrundgang, hinterläßt ein warmes Gefühl in unserem Herzen“, bedankte sich die Einrichtung für das Verständigungsangebot.