BERLIN. Auch 2023 hat die Berliner Polizei einen deutlichen Anstieg an Gewalttaten in der Hauptstadt registriert. Insbesondere in Schulen nahm die Zahl solcher Delikte im vergangenen Jahr zu, wie ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dpa sagte.
So hätten sie in Bildungseinrichtungen rund zehn Prozent mehr Gewalttaten registriert. Allerdings sei unklar, ob solche mittlerweile nur häufiger zur Anzeige gebracht würden.
Die genauen Zahlen zur Kriminalitätsentwicklung sollen eigentlich erst im Frühjahr offiziell bekannt gegeben werden. Doch schon beim Vorausblick auf diese stellte die Behörde klar: „Wir werden leider erneut einen Zehnjahreshöchstwert erreichen.“
Deutlich mehr Gewalttaten in Flüchtlingsunterkünften
Auch bei der Jugendgruppengewalt häuften sich die Fälle. Gegenüber 2022 spricht die Polizei von einem Anstieg um 13 Prozent. Sie hätten rund 535.000 solcher Straftaten erfaßt.
Der gleiche Trend zeichne sich in Flüchtlingsunterkünften ab. Hier hätten die Beamten einen Anstieg an Gewaltdelikten von satten 50 Prozent erfaßt. Gleichzeitig nahm die Zahl der Migranten in den Unterkünften um rund 21 Prozent zu.
Abermals mehr Messertaten
Einen neuen Höchststand gab es im vergangenen Jahr offenbar bei Gewalttaten in Familien und Beziehungen. Hier stieg der Wert um etwa zehn Prozent gegenüber 2022.
Ein weiterhin beliebtes Tatwerkzeug blieb im vergangenen Jahr das Messer. Taten, bei denen ein solches benutzt wurde, erreichten 2023 erneut einen Höchststand. Es fand vor allem bei Überfällen, Raubdelikten und Auseinandersetzungen oder Bedrohungen Verwendung. Insgesamt 3.550 Messertaten zählte die Polizei.
Auch Schußwaffen kommen vermehrt zum Einsatz
Aber auch Schußwaffen werden bei Verbrechen offenbar immer beliebter. Besonders besorgniserregend: Oftmals hätten die Verdächtigen damit nicht nur gedroht, sondern auch wirklich abgedrückt.
Bei den Straftaten gegen die persönliche Freiheit sorgten offenbar unter anderem die Klimakleber der „Letzten Generation“ für einen Zuwachs in der Statistik. Ihre Straßenblockaden gelten juristisch oftmals als Nötigung. (zit)