WIESBADEN. Das Bundeskriminalamt (BKA) hat im ersten Halbjahr einen Anstieg der Gewalttaten um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum registriert.
Zur Begründung heißt es in der Veröffentlichung: „Deutschland verzeichnet aktuell eine hohe Zuwanderungsrate. Dadurch steigt die Bevölkerungszahl an, und der Anteil an Nichtdeutschen an der Gesamtgesellschaft nimmt zu. Es ist davon auszugehen, daß viele Schutzsuchende mehrere Risikofaktoren aufweisen, die Gewaltkriminalität wahrscheinlicher machen.“
Bei den Gewaltdelikten sei „ein stärkerer Anstieg der nichtdeutschen Tatverdächtigen festzustellen“. Konkret heißt das: Die Zahl der Taten stieg bei den Deutschen (zu denen Menschen mit zwei Staatsangehörigkeiten zählen) um acht Prozent an. Bei den Nichtdeutschen betrug die Steigerung sogar 23 Prozent. Dies sei aber vor allem der wachsenden ausländischen Bevölkerung zuzurechnen.
Noch deutlicher zeigt sich der Anstieg bei der Gewaltkriminalität von Minderjährigen. Auch wenn das BKA hier sogenannte „Corona-Nachholeffekte“ verantwortlich macht, ist die Zunahme drastisch. Bei ausländischen Kindern und Jugendlichen stiegen die Fälle um 37 Prozent an, während sie bei den Deutschen, zu den auch hier alle Doppelstaatler zählen, lediglich um zwölf Prozent wuchs.
BKA: Anstieg relativiert sich durch Zuwanderung
Das BKA betont aber, daß ähnlich wie bei den erwachsenen nichtdeutschen Tatverdächtigen sich der Anstieg „relativiert“, wenn man die Zahlen im Verhältnis zu ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung betrachtet. Da die Zahl der Ausländer stark gestiegen sei, sei das Wachstum „im Verhältnis zum jeweiligen Anteil an der Bevölkerung“ gleich groß.
Insofern führt das BKA den deutlichen Anstieg bei der Gewaltkriminalität von Ausländern vor allem darauf zurück, daß immer mehr von ihnen einwandern. (fh)